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Esketamin

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Mindestqualifikation

Notärztin/Notarzt

Indikationen in der Notfallmedizin

Analgesie
Status asthmaticus
Narkoseeinleitung

Wirkstoffgruppe

dissoziatives Anästhetikum, Hypnotikum

Kontraindikationen

arterielle Hypertonie (> 180/100 mmHg in Ruhe)
Präeklampsie und Eklampsie, drohende Uterusruptur, Nabelschnurvorfall
Patienten mit manifester ischämischer Herzerkrankung, frischer Herzinfarkt

Nebenwirkungen

„bad trips“: Träume, Albträume, Psychosen
Übelkeit und Erbrechen
Unruhe, Schwindel
Blutdruck- und Herzfrequenzanstieg
Sehstörungen (verschwommenes Sehen, Doppelbilder)
Hypertonie & Tachykardie
Hirndrucksteigerung bei unzureichender Oxygenierung
Atemdepression bei hoher Dosierung

Dosierungshinweise

Erwachsene

Analgesie: i. v.: 0,125–0,25 mg / kg KG langsam, 12,5 – 25 mg i.n.
Status asthmaticus und Anästhesieeinleitung: i. v.: 0,5–1 mg (-2,5mg) / kg KG,

Kinder

Analgesie: 0,25 mg/kgKG i.v., 0,25 – 1 mg/kgKG i.n.
Status asthmaticus und Anästhesieeinleitung: 1 – 2 mg/kgKG i.v.

Praxistipp

als Co-Medikation sollte mit einem Benzodiazepin (z.B. Midazolam) gearbeitet werden, um die Intensität der „bad trips“ zu reduzieren

Wirkung

Esketamin blockiert die NMDA-Rezeptoren (N-Methyl-D-Aspartat) und bewirkt:

  • ausgeprägte Analgesie
  • dissoziative Anästhesie (Sinnesreize werden nicht bewusst wahrgenommen)
  • Anstieg von Herzfrequenz und Blutdruck
  • erhöhter myokardialer Sauerstoffverbrauch am Herzen

Schwangerschaft

nur bei strenger Indikation
kann die Plazenta passieren und beim Neugeborenen zu Atemdepressionen führen