Direkt zum Hauptinhalt

Glyzeroltrinitrat (Nitroglyzerin)

 

AZ0_9126.jpgAZ0_9184.jpg

MindestqualifikationPerfusortasche

AZ0_9208.jpg

NFS (Opiat-Intoxikation mit Atemdepression)Mindestqualifikation

Notärztin/Notarzt (gleiche Indikation)

Indikationen in der Notfallmedizin

akute Opiat-IntoxikationAngina oderpectoris, -Überdosierungakuter mitMyokardinfarkt, Atemdepressionakute Linksherzinsuffizienz

(laut aktuellsten ESC-Guidelines von 2021 nicht mehr erstes Mittel der Wahl)

Wirkstoffgruppe

Antidot, Opiat-AntagonistVasodilatator

Kontraindikationen

imakutes NotfallKreislaufversagen keine(Schock, Kreislaufkollaps)
kardiogener Schock
Hypotonie (systolisch < 90 mmHg)
gleichzeitige Einnahme von Phosphodiesterase-5-Hemmern (z. B. Viagra)
Aortenklappenstenose
Rechtsherzinfarkt

Nebenwirkungen

Kopfschmerzen („Nitratkopfschmerz“)
Hautrötungen (Flush)
Benommenheit, Schwindel, Schwächegefühl
Übelkeit, Erbrechen
Blutdruckabfall (v.und a. bei zu schneller Injektion/ oder bei einer zu hohen Dosis)Hypotension
Rebound-Phänomen
Herzrhythmusstörungen
neurologische Symptome (Kopfschmerzen, Schwindel, Tremor, …)Reflextachykardie

Dosierungshinweise

Erwachsene:Erwachsene
Spray: 1-3 Sprühstöße in Abständen von ca. 30 s (0,4–1,2 mg Glyzeroltrinitrat)
Infusionslösung: initial 0,5–1 mg/h i. v., Einzeldosis: 0,1 mg
Kinder: Einzeldosis 0,005 mg/kg KG
alle 2-3 Minuten wiederholen bis Wirkungseintritt gewährleistet ist

intranasal: doppelte Dosis, aufteilen auf beide Nasenlöcher, NICHT verdünnen

i.v.-Gabe: 1 Ampulle 0,4 mg/1 ml verdünnen mit 9 ml NaCl aufmaximal 10 ml,mg/h intranasal:(über NICHT verdünnenPerfusor)

Praxistipp

NaloxonNitrate hatwaren einejahrelang sehrdas großeerste therapeutischeMittel Breite.der EsWahl solltebei genauakuter soHerzinsuffizienz dosiertund werden,auch dassbeim Herzinfarkt, weil sie rasch und zuverlässig die AtemdepressionGefäße aufhört,entspannen (=den Durchmesser erweitern) und damit einen besseren Blutdurchfluss ermöglichen. Damit einher geht aber auch ein Blutdruckabfall, der Rauschzustand/dieoft Bewusstseinstrübungnur aber noch aufrecht bleibt. Deshalb muss mit einer niedrigen Dosierung begonnen werden, und nachtitriert werden. Einschwer zu rasches oder komplettes Antagonisieren des Opiat-Rausches ruft starke Nebenwirkungen hervor: akute körperliche Entzugserscheinungen, Psychosen, Wiedereintritt der Schmerzen, die durch das Opiat gestillt werden sollten.

Eine engmaschige Überwachung des Patienten nach Naloxon-Gabe ist nötig, da die Wirkdauer von Opioiden länger sein kann als die von Naloxon und somit eine wiederkehrende Atemdepression möglichbeherrschen ist.

NaloxonDie hebtEuropean Society of Cardiology empfiehlt in ihren 2021 ESC Guidelines for the diagnosis and treatment of acute and chronic heart failure eine Senkung der Nachlast (z.B. mit Urapidil) und nicht mehr der Vorlast (z.B. mit Nitro). Trotzdem kann Nitro natürlich nach individueller Entscheidung der Ärztin/des Arztes eingesetzt werden, wenn eine Vorlastsenkung notwendig ist.

Achtung: PDE-5-Inhibitoren (Viagra etc.) werden heute auch diezur erwünschtenBehandlung Wirkungendes vonpulmonalen OpioidenHypertonus auf,eingesetzt, z.nicht B.nur diezur Schmerzlinderung.Behandlung der erektilen Dysfunktion. Nitrate sind weder zur Differenzierung AP und MCI, noch zur Senkung einer Hypertonie zugelassen. 

Wirkung

NaloxonGlyzeroltrinitrat istwirkt einrelaxierend kompetitiverauf Opioid-Antagonist,die glatte Gefäßmuskulatur, führt zu einer Vasodilatation und senkt somit den Blutdruck:

  • Die venöse Kapazität nimmt zu („pooling“).
  • Der Rückstrom zum Herzen wird vermindert.
  • Ventrikelvolumina und Füllungsdrücke sinken („preload“-Senkung).
  • Senkung des myokardialen O2- bzw. Energie-Bedarf.
  • Die Abnahme der kardialen Füllungsdrücke begünstigt die Opioid-WirkungenDurchblutung aufhebtischämiegefährdeter, (größteinnen Affinitätliegender zumWandschichten.
  • μ-Rezeptor). Naloxon
  • Die hatregionale keine opioiden EigenschaftenWandbewegung und machtdas nichtSchlagvolumen abhängig.können Dieverbessert Effektewerden.
  • treten
  • Systemischer nach(„afterload“-Senkung) demund Verabreichenpulmonaler raschAuswurfwiderstand ein.

    nehmen ab.

Schwangerschaft

strenge Indikationsstellung