Fenoterolhydrobromid+Ipratropiumbromid | Kombinationspräparat Berodualin®
Indikation lt. AML 1
Obstruktion der unteren Atemwege
Wirkstoffgruppe
Broncholytikum, β-Sympathomimetikum + Anticholinergikum
Kontraindikationen
bekannte Unverträglichkeit gegen den Wirkstoff oder Atropin oder ähnliche Substanzen (andere Anticholinergika bzw. andere β-Sympathomimetika)
Tachykarde Herzrhythmusstörungen mit Frequenz über 140
Alter unter 5.6. vLJ
Nebenwirkungen
Herz-Kreislauf:
Herzklopfen, Herzstolpern, Tachykardie
Blutdruckabfall bis Blutdrucksteigerung
AP-ähnliche Beschwerden, Palpitationen
ZNS-Störungen:
Unruhe, Schwindel, Kopfschmerzen und Tremor
Dosierung
1 ml = 20 Tropfen = 0,5 mg Fenoterolhydrobromid & 0,261 mg Ipratropiumbromid
6-12. vLJ: 0,75 ml = 15 Tr.
ab 12. vLJ: 1,5 ml = 30 Tr.
plus 2 ml NaCl
Bei nicht ausreichendem Ansprechen einmalig wiederholen.
Praxistipp
Die Kontraindikation der Tachykardie ist relativ zu sehen. Eine Tachykardie aufgrund der Aufregung der Atemnot wird sich geben, wenn die Atemnot behandelt wird. Hat die Patientin/der Patient unabhängig von der Atemwegsobstruktion eine kritische Tachykardie mit Frequenz über 140 ist die Gabe von β-Sympathomimetika kontraindiziert.
Wirkung
Ipratropiumbromid hat parasympatholytische (anticholinerge) und dadurch bronchienerweiternde (bronchospasmolytische) Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf dem Antagonismus an muscarinischen Acetylcholinrezeptoren.
Fenoterolhydrobromid hat sympathomimetische und bronchienerweiternde (bronchospasmolytische) Eigenschaften. Die Wirkungen beruhen auf der selektiven Stimulation der adrenergen β2-Rezeptoren der Bronchialmuskulatur.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft: nur bei strenger Indikationsstellung (kritische Atemnot)
Cave: kurz vor der oder während der Entbindung
Stillzeit: Nutzen-Risiko-Abwägung