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Amiodaron

Indikation lt. AML 2

Kreislaufstillstand

Wirkstoffgruppe

AntiarrythmikumAntiarrhythmikum (Klasse III)

Kontraindikationen

im Rahmen der Reanimation keine

Nebenwirkungen

Sinusbradykardie und QT-Zeit-Verlängerung (überschießende Wirkung), AV-Block - im Rahmen der Reanimation unwahrscheinlich

Dosierung lt. AML 2

Erwachsene: Ampullen: 150 mg/3 ml

Reanimation: ERC Guidelines 2021 

Erwachsener:
300 mg nach dem 3. Schock,Schock bei pers. pVT/VF (im Bolus)
150 mg nach dem 5. Schock bei pers. pVT/VF (im Bolus) 

Kind:

Kinder: 5 mg/
5mg/kg KGKörpergewicht bis max. 300mg bei pers. pVT/VF (im Bolus)
5mg/kg Körpergewicht bis max. 300150mg mg)bei nachpers. dem 3. Schock, 5 mg/kg KGpVT/VF (max.im 150 mg) nach dem 5. Schock
Bolus)

Der Unterschied in der Dosierung zwischen 3. und 5. Schock liegt nur in der Maximaldosis (das ist kein Tippfehler)!

 Praxistipp

Amiodaron muss langsam aufgezogen werden, weil es stark schäumen kann. Es wird ausschließlich im Rahmen der Reanimation im Bolus gegeben - sonst muss es immer mit 5 %iger Glucose verdünnt werden.

Wirkung

AlsDie KaliumkanalblockerHauptwirkung des Amiodarons basiert auf der Hemmung des repolarisierenden Kaliumauswärtsstroms im Arbeitsmyokard.
Hierbei kommt es zu einer Verlängerung des Aktionspotentials in der Herzmuskelzelle, welches mit einer Verlängerung der QT-Zeit einher geht. Im weiteren Verlauf verlängert AmiodaronAmiodaron im Vorhof und in der Kammer die absolute Refraktärzeit, also die RepolarisationszeitZeit allerin Herzzellen.der Nebendie dieserHerzmuskelzelle Hauptwirkungunerregbar blockiertist. Als Folge kommt es Natrium-,zur KaliumkanäleUnterbrechung der kreisenden Erregungen im Herzmuskel. Es erfolgt also eine "medikamentöse Defibrillation". Amiodaron wird auch manchmal als "Multikanalblocker" bezeichnet, da es zusätzlich neben dem Kaliumkanal, die Natrium - und adrenergeCalciumkanäle als auch die adrenergen Beta-Rezeptoren.Rezeptoren blockiert. 

Es wirkt daher sehr zuverlässig gegen alle Arten von Tachykardien, mit Ausnahme der Torsade-Torsades-de-Pointes-Tachykardie. Vorsicht ist geboten, wegen heftiger Nebenwirkungen und vor allem Wechselwirkungen mit häufig verordneten Medikamenten (StatineStatine, [Cholesterinsenker], Blutverdünner,Beta-Blocker, andere auf die Herzfrequenz wirkende Medikamente). Da die Halbwertszeit 2von bisAmiodaron 4zwischen Wochen14 beträgt,und 100 Tagen variiert, hat eine präklinische Amiodarongabe wochenlange Auswirkungen auf die Therapie.

Als Sonderform wird es in der Reanimation eingesetzt, um die Erfolgswahrscheinlichkeit der Defibrillation zu erhöhen. In diesem Fall sind die Neben- und Wechselwirkungen irrelevant! 

Schwangerschaft

im Rahmen der Reanimation keine Einschränkung, sonst kontraindiziert