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Midazolam

Indikation lt. AML 2

zerebraler Krampfanfall

Wirkstoffgruppe

Benzodiazepin

Kontraindikationen

bekannte Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Benzodiazepine oder sonstige Bestandteile
Altersangaben und Gefahrenhinweise (CAVE!) beachten

CAVE

Intoxikationen mit Alkohol, Psychopharmaka, Opioide verstärken die Wirkung!

Nebenwirkungen

Atemdepression, Apnoe, Atemstillstand
Müdigkeit, Schläfrigkeit, Mattigkeit
anterograde Amnesie
paradoxe Reaktionen (z. B. akute Erregungszustände, Wutanfälle) gehäuft bei Kindern und älteren Menschen

Dosierung lt. AML 2

Erwachsene: 5 mg

langsam i.v.

wenn Krampf weiter besteht nach 5 Minuten einmalig wiederholen

Praxistipp

Midazolam ist ein kurzwirksames Benzodiazepin, Patient*innen sind meist nach 2h wieder neurologisch gut beurteilbar. Es hat aber im Vergleich zu Lorazepam eine stärkere sedierende und atemdepressive Wirkung. Die antikonvulsive Wirkung steht bei Midazolam nicht im Vordergrund. Daher ist beim Krampfanfall Lorazepam das erste Mittel der Wahl. Midazolam wird gegeben, wenn die Lorazepamgabe nicht möglich ist.

Wirkung

Midazolam hat hypnotische und sedierende Wirkungen, die durch einen schnellen Eintritt und eine kurze Dauer gekennzeichnet sind. Außerdem hat es anxiolytische, antikonvulsive und muskelrelaxierende Effekte und verursacht eine anterograde Amnesie. Die zentralen Wirkungen von Benzodiazepinen beruhen auf der Verstärkung der durch GABA vermittelten synaptischen Hemmung. Bei Anwesenheit von Benzodiazepinen wird die Affinität des GABAA Rezeptors für Neurotransmitter durch positive allosterische Modulation vergrößert. Dies führt zu einer verstärkten Wirkung des freigesetzten GABA auf den postsynaptischen transmembranen Chloridionenfluss. Es kommt zur Unterbrechung des bestehenden Krampfanfalls

Schwangerschaft

im Notfall (Krampfanfall) keine Einschränkung