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Naloxon

Indikation lt. AML 12

akute Opiat-Überdosierung mit Atemdepression

Wirkstoffgruppe

Antidot, Opiat-Antagonist

Kontraindikationen

im Notfall keine

Nebenwirkungen

Übelkeit, Erbrechen (v. a. bei zu schneller Injektion oder bei einer zu hohen Dosis)
Rebound-Phänomen
Herzrhythmusstörungen
neurologische Symptome (Kopfschmerzen, Schwindel, Tremor, …)

Dosierung gem. AML 12 - intranasaleintravenöse Gabe

Erwachsene: 0,41 mg
Kinder: 0,02005 mg/kg KG, jedoch maximal 0,41 mg

Wiederholung1 alleAmpulle 2–30,4 minmg/1 möglich,ml verdünnen mit 9 ml NaCl auf 10 ml

wiederholbar bis max. gesamt 0,8 mg (Erw.), Kinder bis 0,1 mg/kg KG, bis eine suffiziente Atmung gewährleistet ist

Praxistipp

Vorsichtig titrieren, bis die Atmung wieder suffizient ist. Die Patientin/der Patient soll aber nicht völlig wach werden, weil es dann wahrscheinlich zu einer Entzugssymptomatik kommt! Naloxon hebt auch die erwünschten Wirkungen von Opioiden auf, z. B. die Schmerzlinderung. Die präklinische Naloxon-Gabe ist nur erforderlich, wenn eine Atemdepression vorliegt. Das Beenden des Opiat-Rausches durch Naloxon kann zu Angstzuständen, körperlichen Beschwerden und Aggressivität führen. Es soll vorsichtig titriert werden, damit die Patientin/der Patient wieder suffizient atmet, aber noch keine Entzugssymptomatik zeigt.  Eine engmaschige Überwachung des Patienten nach Naloxon-Gabe ist nötig, da die Wirkdauer von Opioiden ist als die von Naloxon und somit eine neuerliche Atemdepression möglich ist.

Wirkung

Naloxon ist ein kompetitiver Opioid-Antagonist, der die Opioid-Wirkungen aufhebt (größte Affinität zum μ-Rezeptor). Naloxon hat keine opioiden Eigenschaften und macht nicht abhängig. Die Effekte treten nach dem Verabreichen rasch ein.

Schwangerschaft

nur bei strenger Indikationsstellung in Schwangerschaft und Stillzeit (im Notfall bei Überdosis mit Atemdepression nicht relevant)