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Methoxyfluran

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Indikation lt. AML 1

Mäßiger bis starker traumatischer oder atraumatischer muskuloskelettaler Schmerz (Lumbago, Bandscheibenvorfall...)

Wirkstoffgruppe

Inhalatives Nicht-Opioid-Analgetikum

Kontraindikationen

  • Überschreitung der Gesamtdosis von 6 ml in 24 Stunden
  • Allergie oder Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder anderen Fluranen
  • Leberschädigung oder andere schwere Nebenwirkungen nach Anwendung von Methoxyfluran oder anderen Inhalationsanästhetika oder entsprechende Familienanamnese
  • maligne Hyperthermie in der Anamnese oder genetische Veranlagung dafür
  • klinisch manifeste Niereninsuffizienz, Herz-Kreislauf-Insuffizienz oder Atemdepression (klinisch manifest: nicht nur im Befund, sondern als akutes Problem)
  • eingeschränktes Bewusstsein, z. B. durch Arzneimittel, Alkohol, Drogen oder Kopfverletzungen

Nur nach Freigabe durch Telenotarzt:

  • Patient*innen bis zum 18. vollendeten Lebensjahr
  • Schwangere

Nebenwirkungen

Schwindelgefühl, euphorische Stimmung, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, kurzzeitige Geschmacksstörung, Husten, Übelkeit, Gefühl des Betrunkenseins. Diese Nebenwirkungen sind leicht reversibel, sobald die Inhalation beendet wird.

Dosierung lt. AML 1

Einen Einzeldosisbehälter zu 3 ml mit dem mitgelieferten Gerät inhalieren lassen. Wenn benötigt kann im Anschluss eine zweite Dosis zu 3 ml inhaliert werden.

Praxistipp

Anwendungsvideo des Penthrop-Inhalators (Link zum Video auf Youtube)

Es ist wichtig, das Eingießen der Flüssigkeit in den Inhalator korrekt durchzuführen. Dabei geht sonst leicht Flüssigkeit verloren, die dann nicht mehr für die Behandlung zur Verfügung steht.

Die Analgesie erfolgt schnell und stellt sich nach 6-10 Inhalationen ein.

  • Es sollen zunächst vorsichtige und nicht zu tiefe Atemzüge durch den Inhalator erfolgen, um sich an Geruch und Geschmack zu gewöhnen.
  • Danach soll normal durch den Inhalator ein- und ausgeatmet werden.
  • Um eine ausreichende Analgesie zu erreichen, soll intermittierend (nach einer Inhalation einige Atemzüge Pause) inhaliert werden.
  • Eine kontinuierliche Inhalation ist bei höherer Schmerzintensität möglich, verkürzt jedoch die Anwendungsdauer.
  • Eine stärkere Analgesie wird durch Verschließen des Verdünnungsloches erreicht.

Wirkung

Methoxyfluran gehört zur Gruppe der Inhalations-Narkosemedikamente. Bis in die 1970er-Jahre wurden damit Narkosen geführt. Heute wird es in viel niedrigeren Dosierungen als Schmerzmittel eingesetzt. Es tritt in Form eines Dampfes in die Lungen ein und wird schnell ins Blut transportiert. Daher wirkt es sehr rasch nach 6-10 Inhalationen. Der Mechanismus, über den es seine analgetische Wirkung entfaltet, ist nicht vollständig aufgeklärt. 

Schwangerschaft und Stillzeit

Gabe durch NFS: Bei Schwangeren nur nach Freigabe Telenotarzt.

Wie bei allen Arzneimitteln ist bei der Anwendung in der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimester, Vorsicht geboten. Methoxyfluran gelangt in den fetalen Kreislauf. Bei kurzzeitiger Anwendung und Beachtung der Dosierempfehlungen hat es nur geringe Auswirkungen an den Fötus.