Furosemid
Mindestqualifikation
Notärztin/Notarzt
Indikationen in der Notfallmedizin
Kardiale Ödeme (chronische und akute Herzinsuffizienz, v.a. Lungenödem)
Ödeme und/oder Aszites infolge Herz-, Nieren- oder LebererkrankungenLungenödemÖdeme (z.nach B.Verbrennungen beiunter akuterBerücksichtigung Herzinsuffizienz)
hypertensiveSchweregrades, deren Ausdehnung und der hämodynamischen Situation
Hypertensive Krise (zusätzlich zu anderen therapeutischen Maßnahmen)
Wirkstoffgruppe
Schleifendiuretikum
Kontraindikationen
Allergie gegen den Wirkstoff, Sulfonamide (Kreuzreaktion!) oder einen Bestandteil
schwere Leberfunktionsstörungen
schwere Hypokaliämie,mie
schwere Hyponatriämie
Hypovolämie, DehydratationAllergie gegen Sulfonamide (Kreuzreaktion!)
Niereninsuffizienz mit Anurie
Stillzeit
Nebenwirkungen
CAVE! Bei gleichzeitiger Einnahme von ACE-Hemmern:unerwünschte massive Blutdruckabfälle bis zum Schock
unerwünschte Blutdrucksenkung und Synkope
metabolische Alkalose
Störungen des Elektrolythaushaltes (Hypokaliämiemie, Hyponatriämie, Hypochlorämie, Hypokalzämie, Hypomagnäsiämie)
Hypovolämie, Dehydratation
Schläfrigkeit, VerwirrtheitErbrechen,Übelkeit Appetitlosigkeitund Erbrechen
Anstieg der Harnsäure
reversible Hörschäden (bei zu schneller Injektion!)
Dosierungshinweise
Erwachsene: 20−40 mg (=2-4 ml) je nach Indikation auch mehrKinder:Kinder bis 15 Jahre: 0,5 mg/kg KG (Tagesdosis!)
langsam i.v.
Mehr als 40mg Bolus erhöht mehr die Toxizität als die Diurese. Präklinisch sollte eine weitere Dosisgabe genau überlegt werden.
Praxistipp
langsame Injektion!
Wirkung
Furosemid ist ein starkes, kurz und schnell wirkendes Schleifendiuretikum. Nach intravenöser Applikation von Furosemid kann ein Wirkungseintritt innerhalb von 2-15 Minuten erwartet werden. ( 2 min in den Blutgefäßen und nach ca. 30 min als Diurese)
Es hemmt im aufsteigenden dicken Teil der Henle-Schleife über eine Blockierung der Na+/2Cl-/K+ -Ionen-Transporter die Rückresorption vondieser Na+,Ionen. 2Cl–,Die K+-Ionenfraktionelle (Ionen-CarrierNatriumausscheidung Blockade).kann Folglichdabei kommtbis zu 35-40 % des glomerulär filtrierten Natriums betragen.
Furosemid unterbricht den tubuloglomerulären Feed-back-Mechanismus an der Macula Densa, so dass
es zu keiner Abschwächung der saluretischen Wirksamkeit kommt.
Furosemid führt bei Herzinsuffizienz akut zu einer erhöhtenSenkung Natriumausscheidung zu einer erhöhten Harnausscheidung. Bei einer Herzinsuffizienz senkt Furosemid dieder Vorlast des Herzens durch
Erweiterung der venösen Kapazitätsgefäßee. (venöses Pooling). Die BlutdrucksenkungFurosemid wirkt durchblutdrucksenkend dieinfolge erhöhteeiner Natriumchloridausscheidung,gesteigerten dieNatriumchloridausscheidung verminderteund Reaktioneiner verminderten Ansprechbarkeit der glatten MuskulaturGefäßmuskulatur auf vasokonstriktorische Reize undsowie durchinfolge dieeiner Abnahme des BlutvolumensBlutvolumenabnahme.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Furosemid führt zur Beeinträchtigung der Plazentadurchblutung und beeinträchtigt das intrauterine Wachstum. Weiterhin sind in der Spätschwangerschaft hörschädigende Wirkungen nachgewiesen worden. In der Notfallsituation strenge IndikationsstellungIndikationsstellung.
Stillzeit: Furosemid wird in die Muttermilch ausgeschieden und hemmt die Laktation. Frauen dürfen daher nicht mit Furosemid behandelt werden, wenn sie stillen. Gegebenenfalls ist abzustillen.