Theophyllin
Mindestqualifikation
Notärztin/Notarzt
Indikationen in der Notfallmedizin
Reversible Bronchialobstruktion bei Asthma bronchiale oder chronisch obstruktiver Pneumopathie (COPD) Status asthmaticus Antidot für Adenosin
Wirkstoffgruppe
Antiasthmatikum, Bronchospasmolytikum
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen Xanthinderivate
frischer Myokardinfarkt
akute tachykarde Arrhythmien
Schock, Kollaps
1. Schwangerschaftstrimenon
Nebenwirkungen
Veränderungen der Serumelektrolyte
Kopfschmerzen, Agitation, Tremor, Unruhe, Schlaflosigkeit, Schwindel
Tachykardie, Arrhythmie, Palpitationen
Hypotonie
Magen-Darm-Beschwerden
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
verstärkte Diurese
Dosierungshinweise
Erwachsene
4-5 mg/kg KG
Kinder: 10mg/kg
Kinder ab 6 Monaten benötigen im Vergleich zu nicht rauchenden Erwachsenen eine höhere körpergewichtsbezogene Theophyllin-Dosis, da ihre Eliminationsrate höher ist
Praxistipp
geringe therapeutische Breite, viele schwer beherrschbare Nebenwirkungen, es stehen heute viele andere Arzneimittel mit ähnlicher Wirkung zur Verfügung, der Einsatz in der präklinischen Notfallmedizin ist umstritten
Wirkung
Theophyllin hat bronchienerweiternde, entzündungshemmende, harntreibende und gefäßaktive Eigenschaften und führt an den Atemwegen und Blutgefäßen zu einer Gefäßerweiterung. Viele Theophyllin-Wirkungen sind auf die Hemmung der Phosphodiesterasen (PDE) zurückzuführen. Theophyllin wird zurückhaltend verordnet und insbesondere zur Symptomkontrolle bei unzureichend therapiertem Asthma bronchiale verordnet. Bei COPD zeigt es gute entzündungshemmende Wirkungen.
Schwangerschaft
Nicht im im 1. Trimenon!
Während des 2. und 3. Trimenons sollte Theophyllin nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden, da es die Plazenta passiert und im Fetus sympathomimetisch wirken kann.