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Noradrenalin (Norepinephrin)

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Mindestqualifikation

NFS (Opiat-Intoxikation mit Atemdepression)

Notärztin/Notarzt (gleiche Indikation)

Indikationen in der Notfallmedizin

akuteSchock, Opiat-IntoxikationBlutdrucksteigerung oderbei -Überdosierungstarkem mit AtemdepressionBlutdruckabfall

Wirkstoffgruppe

Antidot, Opiat-Antagonistα-Sympathomimetikum

Kontraindikationen

Hypertonie paroxysmale Tachykardie, Tachyarrhythmie i. a. Anwendung

Nebenwirkungen

Herzrhythmusstörungen bis Kammerflimmern
starker Blutdruckanstieg mit reflektorischer Bradykardie
Risiko für zerebralen Blutungen und Lungenödem
ischämische Nekrosen im Anwendungsgebiet, v. a. bei paravasaler / perivasaler Gabe

Dosierungshinweise

0,6–12 ml/h der verdünnten Lösung bzw. 1–20 μg/min

Dosiertabelle Perfusor:
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Praxistipp

 

Wirkung

Norepinephrin wirkt auf α- und β1-Rezeptoren, jedoch nur schwach auf β2-Rezeptoren. * Durch die α-mimetische Wirkung verursacht es eine Vasokonstriktion – auch an den Gefäßen der Skelettmuskulatur (anders als Epinephrin). * Der periphere Widerstand steigt und somit auch der Blutdruck.

Schwangerschaft

im Notfall keine Einschränkungen

Nebenwirkungen

Übelkeit, Erbrechen (v. a. bei zu schneller Injektion oder bei einer zu hohen Dosis)
Rebound-Phänomen
Herzrhythmusstörungen
neurologische Symptome (Kopfschmerzen, Schwindel, Tremor, …)

Dosierungshinweise

Erwachsene: i.v. Einzeldosis: 0,1 mg
Kinder: Einzeldosis 0,005 mg/kg KG
alle 2-3 Minuten wiederholen bis Wirkungseintritt gewährleistet ist

intranasal: doppelte Dosis, aufteilen auf beide Nasenlöcher, NICHT verdünnen

i.v.-Gabe: 1 Ampulle 0,4 mg/1 ml verdünnen mit 9 ml NaCl auf 10 ml, intranasal: NICHT verdünnen

Praxistipp

Naloxon hat eine sehr große therapeutische Breite. Es sollte genau so dosiert werden, dass die Atemdepression aufhört, der Rauschzustand/die Bewusstseinstrübung aber noch aufrecht bleibt. Deshalb muss mit einer niedrigen Dosierung begonnen werden, und nachtitriert werden. Ein zu rasches oder komplettes Antagonisieren des Opiat-Rausches ruft starke Nebenwirkungen hervor: akute körperliche Entzugserscheinungen, Psychosen, Wiedereintritt der Schmerzen, die durch das Opiat gestillt werden sollten.

Eine engmaschige Überwachung des Patienten nach Naloxon-Gabe ist nötig, da die Wirkdauer von Opioiden länger sein kann als die von Naloxon und somit eine wiederkehrende Atemdepression möglich ist.

Naloxon hebt auch die erwünschten Wirkungen von Opioiden auf, z. B. die Schmerzlinderung.

Wirkung

Naloxon ist ein kompetitiver Opioid-Antagonist, der die Opioid-Wirkungen aufhebt (größte Affinität zum μ-Rezeptor). Naloxon hat keine opioiden Eigenschaften und macht nicht abhängig. Die Effekte treten nach dem Verabreichen rasch ein.

Schwangerschaft

strenge Indikationsstellung