Ondansetron
Mindestqualifikation
Notärztin/Notarzt
Indikationen in der Notfallmedizin
Übelkeit, Brechreizbelkeit und Erbrechen
Wirkstoffgruppe
Antiemetikum
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoff oder sonstige Bestandteile
gleichzeitige Anwendung von Apomorphin (starker Blutdruckabfall und Bewusstseinsverlust möglich)
Kinder < 26 JahreMonate
Angeborenes Long-QT Syndrom
Nebenwirkungen
QT-Verlängerung (inkl. Torsade de Pointes)
Benommenheit (v. a. bei zu schneller i. v. Applikation)
selten neurologische Symptome (Krampfanfälle, Bewegungsstörungen, Kopfschmerzten, Sehstörungen, Schwindel, extrapyramidale Störungen)
Wärmegefühl (Flush),
Blutdruckabfall, Bradykardie
starke allergische Reaktionen
Dosierungshinweise
Erwachsene: initial: 4 mg langsam i.v. bis max. 32mg / Tag
Kinder: initial: 0,15 mg/kg KG i.v. bis maximal 8mg /Tag
Praxistipp
aufgrund der geringen Nebenwirkungen und der guten therapeutischen Breite ist es ein attraktives Antiemetikum in der NotfallmedizinNotfallmedizin. Ondansetron wird gerne im gerne im Rahmen der Schmerztherapie mit Opioid-Analgetika gemeinsam verabreicht.
Wirkung
Ondansetron ist eindas potentespotenteste und am effektivsten wirkende Antiemetikum ohne sedierende Wirkung. Diese Eigenschaft kann bei der Antiemesis-Therapie von Patienten, welche eine neurologische Beurteilung im Rahmen von beispielsweise Schädel-Hirn-Verletzungen benötigen, genutzt werden. Es ist ein hochselektiver, kompetitiverkompetitiver, peripherer und zentraler 5-HT3-HT3-Rezeptor-Antagonist. DerDurch exaktedie antiemetischeselektive WirkungsmechanismusBlockade istkommt noches nichtzur geklärt.Hemmung des Brechreizes und der Übelkeit.
Schwangerschaft und Stillzeit
Stand: 09.13.11.2021
Schwangerschaft: nicht im 1. Trimenon / 2. und 3. Trimenon: keine Einschränkung
Es gibt Hinweise, dass die Einnahme von Ondansetron im 1. Trimenon das Risiko kindlicher Fehlbildungen erhöht. Im Oktober 2019 wurde mittels Rote-Hand-Brief vor der Verabreichung von Ondansetron an Schwangere gewarnt. Die Studienlage ist aktuell aber nicht eindeutig, weil andere Studien die Fruchtschädigung nicht bestätigen konnten. In der aktuellen Fachinformation (Stand 11/2021) empfiehlt der Hersteller, Ondansetron nicht im 1. Trimenon der Schwangerschaft zu verwenden und bei der Einnahme von Ondansetron Empfängnisverhütung anzuwenden.
Stillzeit: keine Anwendung in der Stillzeit (stark muttermilchgängig)