Fenoterolhydrobromid+Ipratropiumbromid | Kombinationspräparat Berodualin (R)
Indikation lt. AML 1
Obstruktion der unteren Atemwege
Wirkstoffgruppe
Broncholytikum, β-Sympathomimetikum + Anticholinergikum
Kontraindikationen
bekannte Unverträglichkeit gegen den Wirkstoff oder Atropin oder ähnliche Substanzen (andere Anticholinergika bzw. andere β-Sympathomimetika)
Tachykarde Herzrhythmusstörungen mit Frequenz über 140
Alter < 6 Jahre
Nebenwirkungen
Kopfschmerzen, Husten, Schwindel, Palpitationen, Tachykardie, Zittern, Unruhe
Dosierung
ab 12a: 1 ml = 20 Tropfen
6-12a: 0,5 ml = 10 Tropfen
Applikation mittels O2-Verneblermaske mit Mindestflow 8 l/min. Verdünnung mit NaCl auf eine gesamte Flüssigkeitsmenge von ~ 2,5 ml.
1 ml = 20 Tropfen = 0,5 mg Fenoterolhydrobromid & 0,261 mg Ipratropiumbromid
bei nicht ausreichendem Ansprechen Dosis erhöhen: ab 12a bis zu 2,5 ml/50 Tropfen | 6-12a: bis zu 2 ml/40 Tropfen
Praxistipp
Die Kontraindikation der Tachykardie ist relativ zu sehen. Eine Tachykardie aufgrund der Aufregung der Atemnot wird sich geben, wenn die Atemnot behandelt wird. Hat die Patientin/der Patient unabhängig von der Atemwegsobstruktion eine kritische Tachykardie mit Frequenz über 140 ist die Gabe von β-Sympathomimetika kontraindiziert.
Wirkung
Ipratropiumbromid hat parasympatholytische (anticholinerge) und dadurch bronchienerweiternde (bronchospasmolytische) Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf dem Antagonismus an muscarinischen Acetylcholinrezeptoren.
Fenoterolhydrobromid hat sympathomimetische und bronchienerweiternde (bronchospasmolytische) Eigenschaften. Die Wirkungen beruhen auf der selektiven Stimulation der adrenergen β2-Rezeptoren der Bronchialmuskulatur.
Schwangerschaft
nur bei strenger Indikationsstellung (kritische Atemnot)