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Urapidil

Indikation lt. AML 2

hypertensiver Notfall

Wirkstoffgruppe

Antihypertonikum (α-Adrenozeptor-Antagonist)

Kontraindikationen

Aorten-Isthmus-Stenose
arteriovenöser Shunt (außer hämodynamisch nicht wirksamer Dialyse-Shunt)

Nebenwirkungen

Übelkeit
Schwindel, Müdigkeit
Kopfschmerzen
Tachykardie, Palpitation, Bradykardie
Atemnot
Druckgefühl in der Brust

Dosierung

Erwachsene: 5 mg i.v.

wiederholen nach 5 Min., wenn RR noch immer > 180 mmHg syst.  und Symptomatik weiter besteht, gesamt max. 25 mg i.v.

Praxistipp

Achtung: bei großzügiger Dosierung rasche und überschießende Wirkung wahrscheinlich! Vor der Wiederholung die angegebene Zeit abwarten und eine Blutdruckkontrolle durchführen. Die blutdrucksenkende Wirkung von Urapidil kann durch gleichzeitige Gabe von α-Rezeptorenblocker, Vasodilatatoren und anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln verstärkt werden.

Wirkung

Urapidil hat sowohl zentrale als auch periphere Wirkungen:

  • peripher: Urapidil blockiert v. a. postsynaptische α1-Rezeptoren und hemmt somit die vasokonstriktive Wirkung von Katecholaminen.
  • zentral: Urapidil modulierte die Aktivität der Gehirnzentren, die das Kreislaufsystem regeln. Deshalb wird die reaktive Erhöhung des Sympatikotonus gehemmt, oder der Sympatikotonus wird reduziert.

Urapidil reduziert die periphere Resistenz und führt so zu einem Abfall des systolischen und diastolischen Blutdrucks. Dabei bleibt die Herzfrequenz weitgehend konstant, und die Herzleistung wird nicht verändert. Eine Herzleistung, die infolge eines erhöhten peripheren Widerstands reduziert ist, kann sich erhöhen.

Schwangerschaft

nur bei strenger Indikationsstellung
im Notfall (lebensbedrohliche Blutdruckentgleisung) keine Einschränkung