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Ondansetron

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Mindestqualifikation

Notärztin/Notarzt (eigenes Ermessen)

NKV (Übelkeit im Zuge der medikamentösen Schmerztherapie)

Indikationen in der Notfallmedizin

Übelkeit und Erbrechen

Wirkstoffgruppe

Antiemetikum

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoff oder sonstige Bestandteile
gleichzeitige Anwendung von Apomorphin (starker Blutdruckabfall und Bewusstseinsverlust möglich)
Kinder < 6 Monate
Angeborenes Long-QT Syndrom 

Nebenwirkungen

QT-Verlängerung (inkl. Torsade de Pointes)
Benommenheit (v. a. bei zu schneller i. v. Applikation)
selten neurologische Symptome (Krampfanfälle, Bewegungsstörungen, Kopfschmerzten, Sehstörungen, Schwindel, extrapyramidale Störungen)
Wärmegefühl (Flush),
Blutdruckabfall, Bradykardie
starke allergische Reaktionen

Dosierungshinweise

Erwachsene: initial: 4 mg langsam i.v. bis max. 32mg / Tag
Kinder: initial: 0,15 mg/kg KG i.v. bis maximal 8mg /Tag

Praxistipp

Aufgrund der überschaubaren Nebenwirkungen und der guten therapeutischen Breite ist Ondansetron ein attraktives Antiemetikum in der Notfallmedizin. Es wird gerne im Rahmen der Schmerztherapie mit Opioid-Analgetika gemeinsam verabreicht. 

Wirkung

Ondansetron ist das potenteste und am effektivsten wirkende Antiemetikum ohne sedierende Wirkung in der Präklinik. Diese Eigenschaft kann bei der Antiemesis-Therapie von Patienten, welche eine neurologische Beurteilung im Rahmen von beispielsweise Schädel-Hirn-Verletzungen benötigen, genutzt werden. Es ist ein hochselektiver, kompetitiver, peripherer und zentraler 5-HT3-Rezeptor-Antagonist. Durch die selektive Blockade kommt es zur Hemmung des Brechreizes und der Übelkeit.

Schwangerschaft und Stillzeit

Stand: 13.11.2021

Schwangerschaft: nicht im 1. Trimenon / 2. und 3. Trimenon: keine Einschränkung

Es gibt Hinweise, dass die Einnahme von Ondansetron im 1. Trimenon das Risiko kindlicher Fehlbildungen erhöht. Im Oktober 2019 wurde mittels Rote-Hand-Brief vor der Verabreichung von Ondansetron an Schwangere gewarnt. Die Studienlage ist aktuell aber nicht eindeutig, weil andere Studien die Fruchtschädigung nicht bestätigen konnten. In der aktuellen Fachinformation (Stand 11/2021) empfiehlt der Hersteller, Ondansetron nicht im 1. Trimenon der Schwangerschaft zu verwenden und bei der Einnahme von Ondansetron Empfängnisverhütung anzuwenden.

Stillzeit: keine Anwendung in der Stillzeit (stark muttermilchgängig)