Direkt zum Hauptinhalt

Etomidat

  AZ0_9179.jpg etomidat lipuro.JPG

Es gibt zwei verschiedene Arzneispezialitäten im Handel: Hypnomidate® und Etomidat Lipuro®.
Die Präparate dürfen nicht gleichzeitig angewendet werden oder vermischt werden!

Mindestqualifikation

Notärztin/Notarzt

Indikationen in der Notfallmedizin

Narkoseeinleitung - kurzwirksames HypnotikumEinleitungshypnotikum

Wirkstoffgruppe

Anästhetikum, Hypnotikum

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff,  Nüssen/Soja (nur bei Etomidat Lipuro®)
Sepsis/Polytrauma (siehe Bemerkung unten)
Säuglinge bis zu 6 Monaten
Überempfindlichkeit gegenüber Nüssen/Soja (nur bei Etomidat Lipuro®)

Sepsis/Polytrauma
Der Einsatz bei Sepsis und Schwerverletzten ist aktuell wissenschaftlich hoch umstritten (aber noch nicht offiziell kontraindiziert!). Die S3-Leitlinie „Polytrauma/Schwerverletzen-Behandlung“ ebenso wie die Revision der S2k-Leitlinie Sepsis empfehlen, den Einsatz von Etomidat nur mit großer Vorsicht und Bedacht zu erwägen. Quelle: S1 Leitlinie „Prähospitale Notfallnarkose beim Erwachsenen“. Da wir im Rettungsdienst NÖ auch andere Medikamente zur Narkoseeinleitung mitführen, kann bei Sepsis und Polytrauma problemlos auf Etomidat verzichtet werden.
Des Weiteren weist Etomidat eine hohe Komplikationsrate - und Letalitätsrate in Bezug auf das ARDS auf. (DGU-2011, DGAI-2015)

Nebenwirkungen

Muskelkrämpfe, periphere Empfindungsstörungen, rungen
Atemstörungen (Apnoe bis hin zur Hyperventilation),
Magen-Darm-Beschwerden (Erbrechen, Übelkeit,belkeit)
Allergische Reaktionen (Hautausschlag, Urtikaria,Urtikaria)
Herz-Kreislauf: Hypotonie, Hypertonie, Schock, Herzrhythmusstörungen (Bradykardie bis hin zum Herzstillstand), gefäßwandreizend
unwillkürliche Muskelkontraktionen (Myoklonien und Dyskinesien)

Dosierungshinweise

Erwachsene und Kinder: 0,15–0,3 mg/kg KG

bei älteren Menschen unbedingt Dosisanpassung (max. 0,2mg/kg KG)

Praxistipp

Es gibt zwei verschiedene Arzneispezialitäten im Handel: Hypnomidate® und Etomidat Lipuro®. Die Präparate dürfen nicht gleichzeitig angewendet werden oder vermischt werden!

Etomidat hat weniger kardiale Nebenwirkungen als Propofol und wird deshalb gern zur Einleitung kardial instabiler Patient*innen verwendet. Trotzdem vorsichtig bei herzschwachen Patienten verwenden!

CAVE: Nekrosen bei unbeabsichtigter arterieller Injektion, starke Schmerzen bei unbeabsichtigter paravenöser Verabreichung.

Wirkung

bindetEtomidat ambesitzt GABA-A-Rezeptoreinen zentraler Angriffspunkt (GABA-A Rezeptoren im ZNS). Es wirkt hirndrucksenkend, hypnotisch und wirktantikonvulsiv. soDa hypnotisch

wirktes rein hypnotisch,hypnotisch deshalbwirkt muss bei einer Narkose unbedingt eine Kombination mit einer Muskelrelaxans und einem Analgetikum kombinieren

erfolgen. 

DasDes HerzzeitvolumenWeiteren erhöhtkommt siches gering

zur

DieSteigerung der Perfusion der KoronararterienKoronararterien. erhöhtEtomidat sich

schränktunterdrückt die Funktion der NebennierenrindeNebennierenrinde. einEtomidat (reversibel!),hemmt wasdie zelluläre Cortisolsynthese durch eine reversible Blockade des Enzyms 11β-Hydroxylase der Steroidsynthese. Die Unterdrückung der Cortisolsynthese lässt sich durch ACTH nicht aufheben und hält nach
einmaliger Gabe von 0,3 mg Etomidat pro kg Körpergewicht bis zu einer8 ReduktionStunden an. Die Hemmung der KortisonCortisolsynthese ist reversibel und Aldosteronwerteabhängig von der Etomidatkonzentration im BlutPlasma. führt

Die

verursachtnach häufigEtomidatgabe Myoklonien,beobachteten welcheunwillkürlichen aberMuskelbewegungen durchsind vorhergehendeFolge Opiatgabeeiner reduziertEnthemmung werdenvon könnenphysiologischen Erregungen im Diencephalon, vergleichbar mit dem Myoklonus während des normalen Schlafes.

Schwangerschaft

nur bei strenger Indikation, stark embryotoxisch