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Intoxikation (Kinder)

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kristalloide Infusionslösung | intravenös | Kinder

Kinder

bis zu 20 ml/kg (maximal 1000 ml), abgestimmt auf Therapieziel

 

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kristalloide Infusionslösung (intravenös)
Gewicht Volumen
5 kg 100 ml
6 kg 120 ml
7 kg 140 ml
8 kg 160 ml
9 kg 180 ml
10 kg 200 ml
11 kg 220 ml
12 kg 240 ml
13 kg 260 ml
14 kg 280 ml
15 kg 300 ml
16 kg 320 ml
17 kg

340 ml

18 kg

360 ml

19 kg 380 ml
20 kg 400 ml
22 kg 440 ml
24 kg 480 ml
26 kg 520 ml
28 kg 560 ml
30 kg 600 ml
40 kg 800 ml
ab 50 kg 1000 ml


Kontraindikationen

im Notfall keine

Nebenwirkungen

bei korrekter Indikationsstellung keine

Schwangerschaft

keine Einschränkung

Stillzeit

keine Einschränkung

Eintrag im Medikamentenlexikon

Naloxon | intranasal| alle Altersgruppen

0,2 mg = 0,5 ml = 1/2 Ampulle zu 0,4 mg/ml (auf beide Nasenlöcher aufteilen)

Wiederholung alle 2–3 Minuten möglich, bis eine suffiziente Atmung gewährleistet ist. Lt. Fachinformation können insgesamt bis zu 10 mg (=25 Ampullen) appliziert werden.

 

Diese Dosierung ist nicht gewichts- oder altersabhängig und gilt für alle Patient:innen.

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Kontraindikationen im Notfall keine
Nebenwirkungen Übelkeit, Erbrechen (v. a. bei zu schneller Injektion oder bei einer zu hohen Dosis)
Rebound-Phänomen
Hypertonie
Herzrhythmusstörungen
neurologische Symptome (Kopfschmerzen, Schwindel, Tremor, Schwitzen, Benommenheit)
Schwangerschaft

Nur bei strenger Indikationsstellung (Notfall bei Überdosis mit Atemdepression)

Stillzeit Nur bei strenger Indikationsstellung (Notfall bei Überdosis mit Atemdepression)
Eintrag im Medikamentenlexikon

Naloxon | intravenös | Erwachsene

0,2 mg, 1 Ampulle zu 0,4 mg/1 ml verdünnen mit 3 ml NaCl auf 4 ml: Einzeldosis ist dann 2 ml

 

Wiederholung alle 2–3 min möglich, bis eine suffiziente Atmung gewährleistet ist. Lt. Fachinformation können insgesamt bis zu 10 mg (=25 Ampullen) appliziert werden.


Kontraindikationen im Notfall keine
Nebenwirkungen
  • Übelkeit, Erbrechen (v. a. bei zu schneller Injektion oder bei einer zu hohen Dosis)
  • Rebound-Phänomen
  • Hypertonie
  • Herzrhythmusstörungen
  • neurologische Symptome (Kopfschmerzen, Schwindel, Tremor, Schwitzen, Benommenheit)
Schwangerschaft Strenge Indikationsstellung (Überdosis mit Atemdepression)
Stillzeit Strenge Indikationsstellung (Überdosis mit Atemdepression)
Eintrag im Medikamentenlexikon

CPAP ASB-Beatmung
Einstellungen Beatmungsgerät
  Oxygenierungsproblem
z.B. Pneumonie, Lungenödem
Unklar Ventilationsproblem
z.B. Asthma, COPD
Modus CPAP-ASB
PEEP 5 mbar 5 mbar 4 mbar
ΔpASB 3 mbar 5 mbar 8 mbar
FiO2 100% bzw.
No Air-Mix
100% bzw.
No Air-Mix
50-100% bzw.
Air-Mix oder No Air-Mix
Anpassung PEEP   ΔpASB
Weitere Anpassungen nach Klinik und Patient:innen-Komfort
Kontraindikationen
  • Incompliance
  • Aspirationsgefahr
  • Hirndruckzeichen
  • Bewusstseinsstörung (GCS ≤ 12)
  • Fehlende Spontanatmung
Die CPAP-ASB-Beatmung ist aktuell im RKNÖ für NKI nicht freigegeben, weil Beatmungsgeräte lt. NÖ Rettungsdienst-Mindestausstattungsverordnung 2017 und mangels Finanzierung auch lt. OM-A des RKNÖ auf RTW und RTW-C nicht vorgesehen sind und die Behandlungsleitlinien die real möglichen Behandlungsmöglichkeiten widerspiegeln.

Flumazenil | intravenös | Intoxikation | Kinder

lt. Pedihelp und AGN: 10 µg/kg KG bei Kindern ab 1. vLJ bis maximal 200µg

 

langsam i.v. titrierte Gabe

wiederholbar bis zu einer Gesamtdosis von 50 µg/kg KG oder 1 mg (je nachdem was früher eintritt).

 

Flumazenil 0,1 mg/ml
(≙ 100 µg/ml)
Gewicht/Alter Menge Volumen
5 kg 50 µg 0,5 ml
6 kg 60 µg 0,6 ml
7 kg 70 µg 0,7 ml
8 kg 80 µg 0,8 ml
9 kg 90 µg 0,9 ml
10 kg 100 µg 1 ml
11 kg 110 µg 1,1 ml
12 kg 120 µg 1,2 ml
13 kg 130 µg 1,3 ml
14 kg 140 µg 1,4 ml
15 kg 150 µg 1,5 ml
16 kg 160 µg 1,6 ml
17 kg 170 µg 1,7 ml
18 kg 180 µg 1,8 ml
19 kg 190 µg 1,9 ml
ab 20 kg 200 µg 2 ml

 

Kontraindikationen
  • Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder Bestandteile
  • Patienten, denen Benzodiazepine zur Beherrschung eines potentiell lebensbedrohlichen
    Zustandes verabreicht werden (z.B. intrakranielle Druckregulierung oder Status epilepticus)
Nebenwirkungen
  • allergische Reaktionen
  • Entzugserscheinungen bei BZ abhängigen Patienten
  • Übelkeit und Erbrechen, Hitzegefühl
  • ZNS-Störungen (Angst, Tremor, Kopfschmerzen, Nervosität, Sprachstörungen, Erregtheit)
  • Herzrhythmusstörungen (Bradykardie bis Tachykardie)
  • Blutdruckschwankungen (Hypotonie und Schwindel v.a.)
  • Hyperventilation
  • Schwitzen
  • Krampfanfälle1)

1) bei Patienten, die an Epilepsie oder schwerer Leberinsuffizienz leiden, hauptsächlich nach längerer Behandlung mit Benzodiazepinen oder Überdosierungen mehrerer Arzneimittel
Schwangerschaft Strenge Indikationsstellung (bei Überdosis mit Atemdepression)
Stillzeit Strenge Indikationsstellung (bei Überdosis mit Atemdepression)
Eintrag im Medikamentenlexikon

Atropin | intravenös | Intoxikation | alle Altersgruppen

Einzeldosis: 2-5 mg = 4-10 ml = 4-10 Ampullen zu 0,5 mg/1 ml , alle 10-15 Min. wiederholen bis zum Rückgang der Bronchialsekretion

Diese Dosierung ist nicht gewichts- oder altersabhängig und gilt für alle Patient:innen.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber Atropin oder sonstige Bestandteile
Myasthenia Gravis
Engwinkelglaukom
Tachyarrhythmie und Vorhofflimmern
Koronare Herzkrankheit
Mechanische Verschlüsse des Magen-Darm-Traktes (Paralytischer Ileus, Megakolon)
obstruktive Harnwegserkrankung

 

Bei lebensgefährlichen Vergiftungen mit Parasympathomimetika sind alle angeführten Kontraindikationen relativ zu sehen. 

Nebenwirkungen keine relevanten bei dieser Indikation
Schwangerschaft Strengste Indikationsstellung! Im 3. Trimenon bei Mutter und Fetus kann es zu lebensbedrohlichen tachykarden Herzrhythmusstörungen und Intoxikationen kommen.
Stillzeit Atropin kann zu Vergiftungen des Säuglings führen.
Eintrag im Medikamentenlexikon

Therapieziel

Vitalfunktionen soweit Absichern, dass ein sicherer Transport in ein Krankenhaus möglich ist.

Quellenangaben

ÖRK-Arzneimittelliste 03/2024 (ÖRK/Gremium der Bundeschefärzte der österreichischen Rettungsorganisationen)

S2k-Leitlinie Diagnostik und Therapie der Kohlenmonoxidvergiftung

Erläuterungen

Bei Intoxikationen steht das Erhalten der Vitalfunktionen im Mittelpunkt. Ein vorgehen nach der obenstehenden Grafik ermöglicht ein systematisches Abarbeiten der gängigsten Vergiftungsformen.

Naloxon als Antidot zu Opiaten hat keine Nebenwirkungen (mit Ausnahme eines zu schnellen Opiatentzugs bei zu hoher Dosierung) und ist sogar für die Diagnose einer Opiatintoxikation zugelassen. Daher bietet es einen sehr hohen Nutzen bei sehr geringem Risiko und ist daher freigegeben.

Flumazenil als Antidot zu Benzodiazepinen hat ein anderes Risikoprofil. Viele Patient:innen mit psychischen Erkrankungen oder Suchterkrankungen haben Benzodiazepine als Dauermedikation. Nimmt man durch zu aggressive Flumazenilgabe diesen "Benzo-Grundspiegel" weg, besteht das Risiko für Krampfanfälle. Da die GABAA-Rezeptoren dann durch Flumazenil blockiert sind, können diese Krampfanfälle nur mehr durch eine Narkose z.B. mit Propofol beendet werden. Aus diesem Grund ist es aktuell nicht zur Therapie einer vorbestehenden Benzodiazepinintoxikation freigegeben sondern nur im Rahmen einer überschießenden Reaktion auf vom Sanitätspersonal selbst verabreichten Benzodiazepinen im Rahmen der Schmerztherapie mit Esketamin/Midazolam.

Die CPAP-ASB-Beatmung ist aktuell im RKNÖ für NKI nicht freigegeben, weil Beatmungsgeräte lt. NÖ Rettungsdienst-Mindestausstattungsverordnung 2017 auf RTW und RTW-C nicht vorgesehen sind und unsere Behandlungsleitlinien die real möglichen Behandlungsmöglichkeiten widerspiegeln.

Die Freigabe der Arzneimittel dieser Behandlungsleitlinie wird empfohlen durch das ÖRK-Bundeschefärztegremium.

Die Behandlungsleitlinie ist in dieser (oder sehr ähnlicher) Form international üblich für ALS-Personal.

Version
Version RDMED 24.1

03/2024

Darstellung nach neuem Designkonzept

Version 1.1 12/2021 Ursprungsversion

    Keine Gewährleistung für ausgedruckte Versionen - aktuell ist nur die Online-Version https://rdmed.n.roteskreuz.at/ oder die RKNÖ-App-Version (Aktualisierung alle 24h)!