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Kapnometrie/Kapnografie

Indikationen

Tubusadapter

  • Endotracheal intubierter Patient
  • Mit SGA (Laryngsmaske/Larynxtubus) intubierter Patient

Nasal-/Oraladapter

  • Atemdepressiver Patient
  • Bewusstseinsgestörter Patient
  • Sedierter Patient
  • Patient mit respiratorischer Störung

Kontraindikationen

  • Keine

Benötigtes Material

  • EKG-Monitor
  • Kapnometrie Tubusadapter oder Nasal-/Oraladapter

Durchführung

Erläuterungen

Kapnogramm

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  • Phase I

    Beginn der Exspiration. Zunächst wird die Luft des anatomischen Totraumes ausgeatmet. Da diese kein CO2 besitzt, kommt es während dieser Phase zunächst zu keinem Anstieg im Kapnogramm.

  • Phase II

    In der weiteren Ausatmung wird zunehmend zur Luft aus dem anatomischen Totraum Gas aus den Alveolen ausgeatmet. Da dieses CO2 beinhaltet, kommt es zum schnellen Anstieg im Kapnogramm.

  • Phase III

    In dieser Phase kommt es zum Abatmen der Luft aus den Alveolen. Da CO2-arme Luft des Totraumes nicht mehr vorhanden ist, kommt es zu einer Plateauphase im Kapnogramm. Der Übergang von Phase III zu Phase IV markiert den Beginn der Inspiration. In diesem Moment erreicht das CO2 am Detektor seinen Maximalwert. Dieser Wert wird als endtidales Kohlendioxid (etCO2) bezeichnet und spiegelt den CO2-Gehalt der Alveolen am besten wider.

  • Phase IV

    Mit Beginn der Inspiration kommt es zum schnellen Abfall der CO2-Konzentration im Schlauchsystem.

Normal

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Atemzug

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mögliche Ursachen:

  • spontaner Atemzug (*) bei beatmendem Patienten

Erhöhte Frequenz

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mögliche Ursachen:

  • Hyperventilation
Erniedrigte Frequenz

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mögliche Ursachen:

  • Hypoventilation

  • Schädel-Hirn-Trauma (Hirnstammschädigung)

  • Opiatüberdosierung / Opiatvergiftung

Exponentieller Abfall

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mögliche Ursachen:

  • Herz-Kreislauf-Stillstand

  • Herzinfarkt mit verminderter Auswurfleistung

  • hoher Blutverlust / Volumenmangelschock

  • Lungenembolie

  • rascher Abfall des Blutdrucks

Konstant erhöht

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mögliche Ursachen:

  • Hyperthermie

Konstant erniedrigt

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mögliche Ursachen:

  • Reanimation

  • Atemwegsverlegung durch Schleim

  • Hypothermie

Hinweis für niedriges CO2 in der Lunge als Folge einer mangelnden Perfusion.

Plötzlicher Abfall auf Null

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mögliche Ursachen:

  • Unterbrechung der Verbindung zum Beatmungssystem

  • Undichtigkeit im Probenentnahmesystem

  • versehentliche Extubation

  • vollständiger Atemwegsverschluss

Schrägstellung des Plateaus

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mögliche Ursachen:

  • chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

  • Asthma

  • teilweise Verlegung des Tubus

Irregulär

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mögliche Ursachen:

  • temporäre Undichtigkeiten im Beatmungssystem

  • temporärer, teilweiser Verschluss des Beatmungssystem (zum Beispiel abknicken während Umlagerung)

Steigende Grundlinie

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mögliche Ursachen:

  • Verunreinigung des Sensors

Quellenangaben

Version

Kürzel

Datum Info
Version SCOPMNOE 24.0 09/2025 Ursprungsversion

Keine Gewährleistung für ausgedruckte Versionen - aktuell ist nur die Online-Version https://rdmed.n.roteskreuz.at/ oder die RKNÖ-App-Version (Aktualisierung alle 24h)!