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Adrenalin (Epinephrin)

   

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Suprarenin: ❄ kühlpflichtig ❄

nach Entnahme max. 6 Monate haltbar


 

Indikationen in der Notfallmedizin

Atem-Kreislaufstillstand
Anaphylaxie
Atemwegsobstruktion (oberer Atemweg)
kardiogener Schock
Bradykardie

Wirkstoffgruppe

Sympathomimetikum, Katecholamin 

Kontraindikationen

im Notfall keine 

Nebenwirkungen

Im Notfall sind die Nebenwirkungen irrelevant und dauern nur kurz - das Arzneimittel ist hochpotent und muss korrekt dosiert werden. Die Nebenwirkungen werden zum Teil für den Erfolg bei der Reanimation genutzt (z.B. Blutdrucksteigerung)

Dosierungshinweise

Ampullen Adrenalin: 1:10.000 2mg/20ml (meist „L-Adrenalin spritzfertig”)
Ampullen Adrenalin: 1:1.000 1mg/1ml (meist „Suprarenin”)

Reanimation: ERC Guidelines 2021
Erwachsener: 1 mg/10 ml (L-Adrenalin)
bei: pVT/ VF: nach dem 3. Schock (danach alle 3-5min)
bei PEA/Asys: sobald der Zugang liegt (danach alle 3-5min)

Kinder: 0,01 mg/kg Körpergewicht Adrenalin bis max. 1mg
bei: pVT/ VF: nach dem 3. Schock (danach alle 3-5min)
bei PEA/Asys: sobald der Zugang liegt (danach alle 3-5min)

Schocktherapie:
individuell nach ärztlicher Anweisung (aber deutlich unterhalb der Reanimationsdosis)
(häufig verdünnt als Supra-Blitz: 1 mg / 100 ml (1 Ampulle Suprarenin 1 mg/1ml in eine 100 ml-Kurzinfusion zuspritzen)

Allergische Reaktion/Schock:

Intramuskuläre Gabe: Spritze/Kanüle
<15kg KG: 0,01mg/kg Körpergewicht (Suprarenin oder bei sehr geringer Wirkstoffmenge L-Adrenalin)
15-30kg KG: 0,15mg (Suprarenin)
30-60kg KG: 0,3mg (Suprarenin)
>60kg: 0,5mg (Suprarenin)

(bei Verwendung eines Autoinjektors sind die Herstellerangaben zu beachten)

Intravenöse Gabe: nur durch erfahrenes notärztliches Personal!
0,05 - 0,1 milligrammweise titrieren (häufig verdünnt als Supra-Blitz)

weitere Informationen: S2k Leitlinie der Akuttherapie und Management der Anaphylaxie (Allergo J Int. 2021; 30:1-25)

Obstruktion der oberen Atemwege:
Vernebeln (unverdünnt 1:1.000) 1mg/1ml Suprarenin via OVerneblermaske (Mindestflow 8l/min)

Praxistipp

Bei der Reanimation wird L-Adrenalin 1:10.000 unverdünnt i.v. gegeben: 1 Ampulle enthält 2 Einzeldosen zu 10 ml. Aus Sicherheitsgründen am besten in 2x 10 ml-Spritzen aufziehen. So kann nicht versehentlich eine doppelte Dosis verabreicht werden.

Wirkung

Adrenalin (auch Epinephrin genannt) ist ein körpereigener Botenstoff, der sowohl als Hormon als auch als Neurotransmitter agiert. Adrenalin stimuliert die Alpha- und Beta-Rezeptoren und erregt damit den gesamten Sympathikus. Das führt zur Vasokonstriktion der peripheren Blutgefäße (über α1) , Steigerung der Herzfrequenz und der Kontraktionskraft über (β1)  , Zunahme der koronaren und zerebralen Durchblutung, Erschlaffung der glatten Muskulatur sowie Erweiterung der Bronchien (β2).

Im Rahmen der Reanimation wird der blutdrucksteigernde Effekt zunutze gemacht, da in diesem Falle kein Gefäßwiderstand vorhanden und das Blut in die Peripherie abgesackt ist. Des Weiteren sorgt das Adrenalin bei einem feinen Kammerflimmern für eine Änderung der Defibrillierfähigkeit, indem es dieses feine Kammerflimmern in ein grobes Kammerflimmern überführt, welches effektiver durch den Defbrillatoreinsatz beendet werden kann. 

Im Rahmen der Anaphylaxie nutzen wir die multiplen Wirkungen des Adrenalins wie z.B. die Blutdrucksteigerung und die Erschlaffung der Bronchien aus.  Ein weiterer Vorteil im Einsatz von Adrenalin besteht darin, dass Adrenalin die Histaminfreisetzung aus den Mastzellen effektiv stoppt. Denn Mastzellen besitzen auch β2 Rezeptoren, welche aktiviert werden und dadurch die Freisetzung von Histamin beenden.

Im Rahmen von bradykarden Herzrhythmusstörungen wirkt das Adrenalin über die sympathischen Nervenfasern auf die β1-Rezeptoren und führt damit rasch zur Steigerung der Herzfrequenz und der Kontraktionskraft. 

Schwangerschaft und Stillzeit

im Notfall keine Einschränkung