Butylscopolamin (Hyoscin-N-butylbromid)
Die Anwendung dieses Arzneimittels in der Notfallmedizin wird von einigen aktuellen Studien infrage gestellt, weil Opiate bei Spasmen der glatten Muskulatur schneller und besser wirken wüwürden. Es gibt noch keine neuen Empfehlungen auf Ebene von Leitlinien und die Zulassung zur Behandlung von Spasmen der glatten Muskulatur ist unveräunverändert aufrecht (01.12.2021)
Indikationen in der Notfallmedizin
Spasmen der glatten Muskulatur (Magen, Darm, Gallenwege, ableitende Harnwege, Geschlechtsorgane)
Wirkstoffgruppe
Spasmolytikum, Parasympatholytikum
Kontraindikationen
ÜÜberempfindlichkeit gegenügegenüber dem Wirk- und/oder Hilfsstoff
Tachyarrhythmie
Stenosen im Magen-Darm-Trakt (paralytischer Ileus, Megakolon)
unbehandeltes Engwinkelglaukom
Myasthenia GravisBlasenentleerungsstöBlasenentleerungsstörungen
obstruktive Harnwegserkrankung
Bei Patienten, die Antikoagulanzien einnehmeneinnehmen, ist die intramuskuläintramuskuläre Gabe kontraindiziert.
Nebenwirkungen
Unruhe, Halluzinationen, SehstöSehstörungen, Schwindel, Blutdruckabfall, Tachykardie, Bronchospasmen, HautröHautrötung, Miktionsbeschwerden ÜÜberempfindlichkeitsreaktionen (Allergie)
Dosierungshinweise
Erwachsene: 20–20–40 mg
Kinder ab 6 Jahren: 0,3–3–0,6 mg/kg KöKörpergewicht
i. m. oder langsam i. v.
Praxistipp
wird oft in einer Kurzinfusion gegeben und kombiniert mit dem Metamizol (Novalgin)
Von der Gabe im Rahmen der Nierenkolik wird in der aktuellen S2k-Leitlinie und der Fachliteratur abgeraten, da erst in hoher Dosierung eine harnleiter-relaxierende Wirkung eintritt und kein Einfluss auf den Nierendruck besteht!
Wirkung
Die Wirkung beruht auf der Hemmung der Acetylcholinfreisetzung an der glatten Muskulatur im Magen-Darm-Trakt (M3-ACh-Rezeptoren), in den Gallenwegen und im Urogenitaltrakt., welches zur Spasmolyse und Analgesie füführt. Der Vorteil dieses Spasmolytikums liegt darin, dass es die Blut-Hirn-Schranke, aufgrund einer chemischen Eigenschaft (quartäquartäres Amin) nicht üüberwinden kann und somit keine zentralnervözentralnervösen Nebenwirkungen zu erwarten sind.
Wirkeintritt (i.v.): 2-5 Min.
Wirkdauer (i.v.): ca. 5 Std.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft: strenge Indikation
Stillzeit: kann zu Vergiftungen des SäSäuglings füführen