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Magnesium

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1 Ampulle Cormagnesin 400 mg enthält: 403,8 mg Magnesium entsprechend 2 g Magnesiumsulfat
(Dosierungsempfehlungen beziehen sich entweder auf "Magnesium" oder "Magnesiumsulfat".)

Indikationen

Präeklampsie, Eklampsie
ventrikuläre oder supraventrikuläre Tachykardie mit Hypomagnäsiämie
Torsades-de-Pointes-Tachykardie
Digoxinintoxikation

Wirkstoffgruppe

Mineralstoff

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder sonstigen Bestandteile
schwere Bradykardie u.a. AV-Block
schwere Niereninsuffizienz (und Anurie)
schwerer Myokardschaden
Myasthenia Gravis
schwere Hypotonie
Exsikkose

Nebenwirkungen

Hypermagnesiämie:
   zentralnervöse Störungen, GIT-Beschwerden, Flush, Tremor
   Erregung oder Muskelschwäche
Atemdepression, Reflexausfälle, Paresen, Koma
Herzrhythmusstörungen
    periphere Gefäßerweiterungen, Blutdruckabfall
   Bradykardie, Überleitungsstörungen

Dosierung

Torsades-de Point-Tachykardie, ERC 2021

Erwachsene: 1/2 gAmpulle Magnesiumsulfat= (entspricht 400200 mg MagnesiumCormagnesin

= 1 Ampulle Cormagnesin 400 mg)

titriert über 10-15 min i.v. (am besten über eine Kurzinfusion)

Eklampsie

1 Ampulle = 400 mg Cormagnesin 

Praxistipp

Magnesium kann nach i. v. Applikation Wärmegefühl und Flush verursachen. Eine zu schnelle Injektion kann zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwitzen, Schwindel, Mundtrockenheit, Tremor, Agitiertheit und Erregung führen.

Es gibt verschiedene Präparate mit "Magnesium", für die korrekte Dosierung ist es aber wesentlich, zwischen "Magnesiumsulfat" und "Magnesium" zu unterscheiden (1 g Magnesiumsulfat entsprechen 200 mg Magnesium). Teilweise werden auch Magnesium-Werte in Millimol angegeben oder es wird die Substanz "Magnesiumsulfat-Heptahydrat" genannt (die wiederum andere Dosierungsentsprechungen hat). Beim Umgang mit diesem Arzneimittel ist auf korrekte Kommunikation zu achten, von welcher Substanz genau die Rede ist, um Dosierungsfehler zu vermeiden.

Wirkung

Magnesium (Mg2+) hemmt die ACh-Freisetzung an der präsynaptischen Membran und führt somit zu einer Membranstabilisierung. Darüber hinaus kommt es zu einer Senkung der neuromuskulären, muskulären und kardialen Erregbarkeit. Am Arbeitsmyokard wirkt Magnesiumsulfat  negativ dromotrop, negativ bathmotrop und negativ chronotrop. Das besondere am hochdosierten Mg2+ liegt in der Relaxation der glatten und quergestreiften Muskulatur. Es kommt dadurch zu einer Muskelrelaxation und Tokolyse. 

Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft: strenge Indikationsstellung (off-label als Tokolytikum!)
Stillzeit: Magnesiumsulfat kann angewendet werden