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Naloxon

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Indikationen in der Notfallmedizin

akute Opiat-Intoxikation oder -Überdosierung mit Atemdepression

Wirkstoffgruppe

Antidot, Opiat-Antagonist

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder sonstige Bestandteile

Nebenwirkungen

Übelkeit, Erbrechen (v. a. bei zu schneller Injektion oder bei einer zu hohen Dosis)
Rebound-Phänomen
Hypertonie
Herzrhythmusstörungen
neurologische Symptome (Kopfschmerzen, Schwindel, Tremor, Schwitzen, Benommenheit)

Dosierungshinweise

Erwachsene: i.v. Einzeldosis: 0,1 mg
Kinder: Einzeldosis 0,005 mg/kg KG
alle 2-3 Minuten wiederholen bis Wirkungseintritt gewährleistet ist

intranasal: doppelte Dosis, aufteilen auf beide Nasenlöcher, NICHT verdünnen

i.v.-Gabe: 1 Ampulle 0,4 mg/1 ml verdünnen mit 9 ml NaCl auf 10 ml, intranasal: NICHT verdünnen

Praxistipp

Naloxon hat eine sehr große therapeutische Breite. Es sollte genau so dosiert werden, dass die Atemdepression aufhört, der Rauschzustand/die Bewusstseinstrübung aber noch aufrecht bleibt. Deshalb muss mit einer niedrigen Dosierung begonnen werden, und nachtitriert werden. Ein zu rasches oder komplettes Antagonisieren des Opiat-Rausches ruft starke Nebenwirkungen hervor: akute körperliche Entzugserscheinungen, Psychosen, Wiedereintritt der Schmerzen, die durch das Opiat gestillt werden sollten.

Eine engmaschige Überwachung des Patienten nach Naloxon-Gabe ist nötig, da die Wirkdauer von Opioiden länger sein kann als die von Naloxon und somit eine wiederkehrende Atemdepression möglich ist.

Naloxon hebt auch die erwünschten Wirkungen von Opioiden auf, z. B. die Schmerzlinderung.

Wirkung

Naloxon ist ein kompetitiver Opioid-Antagonist, der die Opioid-Wirkungen aufhebt (größte Affinität zum μ-Rezeptor). Naloxon hat keine opioiden Eigenschaften und macht nicht abhängig. Die Effekte treten nach dem Verabreichen rasch ein.In Abwesenheit von Opioiden oder gemischt wirkenden Agonisten zeigt Naloxonhydrochlorid im Wesentlichen keine pharmakologische
Eigenwirkung. 

Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft: strenge Indikationsstellung 
Stillzeit: Nutzen-Risiko-Abwägung