Noradrenalin (Norepinephrin)
Mindestqualifikation
Notärztin/Notarzt
Indikationen in der Notfallmedizin
Schock (v.a. septischer Schock!)
Blutdrucksteigerung bei starkem Blutdruckabfall
Wirkstoffgruppe
α-Sympathomimetikum
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder sonstige Bestandteile
Hypertonie
paroxysmale Tachykardie
Phäochromozytom
hochfrequente absolute Tachyarrhythmie
schwere Nierenfunktionsstörungen
Koronar-und Herzmuskelerkrankungen
Nebenwirkungen
Herzrhythmusstörungen bis Kammerflimmern
Angina Pectoris-ähnliche Beschwerden
Dyspnoe, Blässe, Übelkeit und Erbrechen
starker Blutdruckanstieg mit reflektorischer Bradykardie
Risiko für zerebralen Blutungen und Lungenödem
ischämische Nekrosen im Anwendungsgebiet, v. a. bei paravasaler / perivasaler Gabe oder intraarterieller Gabe)
Dosierungshinweise
0,6–12 ml/h der verdünnten Lösung bzw. 1–20 μg/min
Praxistipp
Kommuniziere mit dem Notarzt die genaue Verdünnung!
Wirkung
Noradrenalin (Norepinephrin) wirkt auf vor allem sehr stark auf α (niedrige Dosis)- und β1(hohe Dosis) -Rezeptoren, jedoch nur schwach auf β2-Rezeptoren. Durch die α 1-mimetische Wirkung verursacht es eine starke Vasokonstriktion – auch an den Gefäßen der Skelettmuskulatur (anders als Epinephrin). Der periphere Widerstand steigt und somit auch der Blutdruck. Die Wirkung von Noradrenalin auf die kardialen β1-Rezeptoren ist zwar mit der von Adrenalin vergleichbar, sie wird jedoch meistens durch den Einfluss des Blutdruckanstiegs überspielt, der über Barorezeptoren eine parasympathikotone Bradykardie auslöst. Trotzdem muss auch unter Noradrenalin mit Tachykardie und Arrhythmie gerechnet werden. Infolge des Blutdruckanstiegs unter Noradrenalin nimmt in Gebieten mit Autoregulation wie Zentralnervensystem und Koronarien die Durchblutung häufig zu; die Nierenperfusion wird dagegen vermindert.
Schwangerschaft und Stillzeit
im Notfall keine Einschränkungen sowohl in der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit
(kurze Halbwertszeit!)