Piritramid
Suchtgift
Mindestqualifikation
Notärztin/Notarzt
Indikationen in der Notfallmedizin
starke Schmerzen
Wirkstoffgruppe
Opioid-Analgetikum
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder Bestandteile
Komatöse Zustände
Atemdepression
Leberinsuffizienz
Hypovolämie und Hypotonie
Epilepsie
Kinder < 5 Jahren
Nebenwirkungen
Atemdepression, Atemstillstand, Bewusstlosigkeit
Hypotonie, Tachykardie Schwindel
Übelkeit, Erbrechen
Dyspnoe, Bronchospasmus
Blässe, Sedierung
Die Nebenwirkungen Übelkeit und Erbrechen sind insbesondere im rettungsdienstlichen Setting aufgrund des folgenden Transportes häufig, weshalb oft Ondansetron zusätzlich zu Piritramid gegeben wird.
Dosierungshinweise
Erwachsene: 7,5 mg bis zu 22,5mg (Einzeldosis, i.v.)
Kinder ab 5 Jahren: 0,05 – 0,1 mg/kg KG
Praxistipp
Eine Verdünnung mittels 13ml NaCl + 2ml Dipidolor (2ml Ampulle mit 7,5mg/ml) ist üblich (1mg/ml in der verdünnten Form - gut dosierbar).
Die atemdepressive Wirkung ist niedriger als bei anderen Opioiden. Trotzdem ist eine Atemdepression bis hin zum Atemstillstand auch verzögert möglich! Patient*innen, die Piritramid erhalten haben müssen überwacht werden. Piritramid ist durch Opioid-Antagonisten (Naloxon) antagonisierbar.
Wirkung
Piritramid hat schmerzlindernde und dämpfende Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf Bindung an μ-Opioid-Rezeptoren. Die analgetische Potenz ist etwas geringer als diejenige von Morphin. Der Wirkungseintritt ist rasch (1-2min) nach i.v. Gabe.
Die Wirkungen treten rasch ein und halten 5 bis 8 Stunden an.
Schwangerschaft und Stillzeit
nur bei strenger Indikation