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Anaphylaxie

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Die Arzneimittel dieser Behandlungsleitlinie bieten einen hohen Nutzen bei geringem Risiko. Bei unklaren Situationen soll im Zweifel die Anaphylaxie angenommen und therapiert werden. Das Risiko bei nicht therapierter Anaphylaxie ist wesentlich höher, als das Risiko, die Arzneimittel dieses Algorithmus unnötig verabreicht zu haben.

Adrenalin 1:1.000 (Suprarenin®) | intramuskulär | Erwachsene

0,5 mg = 0,5 ml = 1/2 Ampulle Suprarenin® zu 1 mg/ml

wiederholen nach 5 Minuten, wenn Beschwerden weiter bestehen oder wieder auftreten

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Kontraindikationen im Notfall keine
Nebenwirkungen im Notfall irrelevant und nur kurz anhaltend: systemische Reaktion des Sympathikus (Herzklopfen, Tachykardie, Unruhe, Schwindel)
Schwangerschaft im Notfall keine Einschränkung
Stillzeit im Notfall keine Einschränkung
Eintrag im Medikamentenlexikon

Adrenalin 1:1.000 (Suprarenin®) | inhalativ | alle Altersgruppen

3 mg = 3 ml = 3 Ampullen Suprarenin® zu 1 mg/ml

wiederholen nach 5 Minuten, wenn Beschwerden weiter bestehen oder wieder auftreten

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Kontraindikationen im Notfall keine
Nebenwirkungen im Notfall irrelevant und nur kurz anhaltend: systemische Reaktion des Sympathikus (Herzklopfen, Tachykardie, Unruhe, Schwindel)
Schwangerschaft im Notfall keine Einschränkung
Stillzeit im Notfall keine Einschränkung
Eintrag im Medikamentenlexikon

kristalloide Infusionslösung | intravenös | Erwachsene

bis zu 1.000 ml, nach Wirkung titrieren 

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Kontraindikationen

bei korrekter Indikationsstellung keine

Nebenwirkungen bei korrekter Indikationsstellung keine
Schwangerschaft keine Einschränkung
Stillzeit keine Einschränkung
Eintrag im Medikamentenlexikon

Diphenhydramin | intravenös | Erwachsene

30 mg = 1 Ampulle zu 2 ml (15 mg/ml)

langsam i.v. verabreichen, Einmalgabe

Kontraindikationen
  • Unverträglichkeit gegenüber dem Wirkstoff
  • Epilepsie
  • Engwinkel-Glaukom(Grüner Star)
  • Akuter Asthmaanfall
Nebenwirkungen
  • ZNS-Dämpfung mit starker Sedierung (v.a. Müdigkeit)
  • anticholinerg (Mundtrockenheit, Tachykardie, Mydriasis)
  • Gastrointestinale Beschwerden
  • Epileptischer Anfall
  • Herzrhythmusstörungen
  • Blutdruckabfall 
  • bei schneller Gabe Hautreaktionen (Flush, Bläschenbildung, Petechien)
Schwangerschaft

Im Notfall (lebensbedrohlicher Anaphylaxie) keine Einschränkung, ohne Lebensbedrohung ärztliche Entscheidung

Stillzeit Im Notfall (lebensbedrohlicher Anaphylaxie) keine Einschränkung, ohne Lebensbedrohung ärztliche Entscheidung
Eintrag im Medikamentenlexikon

Dimetinden | intravenös | Erwachsene

4 mg = 1 Ampulle zu 4 ml (1 mg/ml)

langsam i.v. verabreichen, Einmalgabe

Kontraindikationen
  • Unverträglichkeit gegenüber dem Wirkstoff
  • Epilepsie
Nebenwirkungen
  • ZNS-Dämpfung mit starker Sedierung (v.a. Müdigkeit)
  • anticholinerg (Mundtrockenheit, Tachykardie, Mydriasis)
  • Gastrointestinale Beschwerden
  • Epileptischer Anfall
  • Herzrhythmusstörungen
  • Blutdruckabfall 
  • bei schneller Gabe Hautreaktionen (Flush, Bläschenbildung, Petechien)
Schwangerschaft

Im Notfall (lebensbedrohlicher Anaphylaxie) keine Einschränkung, ohne Lebensbedrohung ärztliche Entscheidung

Stillzeit Im Notfall (lebensbedrohlicher Anaphylaxie) keine Einschränkung, ohne Lebensbedrohung ärztliche Entscheidung
Eintrag im Medikamentenlexikon

Prednisolon | intravenös | Anaphylaxie | Erwachsene

500 mg = 10 ml = 2 Trockenstechampullen zu 250 mg Wirkstoffpulver mit 2 x 5 ml Aqua auflösen

langsam i.v. verabreichen, nicht wiederholen


Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegen Glukokortikoide

Nebenwirkungen keine bei diesem Zustandsbild und dieser Dosis relevanten
Schwangerschaft

Im Notfall (lebensbedrohliche Anaphylaxie) keine Einschränkung, ohne Lebensbedrohung ärztliche Entscheidung

Stillzeit

Im Notfall (lebensbedrohliche Anaphylaxie) keine Einschränkung, ohne Lebensbedrohung ärztliche Entscheidung

Eintrag im Medikamentenlexikon

Therapieziel

Unterbrechen der anaphylaktischen Reaktion und Kreislaufstabilisierung

Allgemeine Hinweise

  • Bei Lebensgefahr hat die Adrenalingabe höchste Priorität!
  • Die Arzneimittel dieser Behandlungsleitlinie bieten einen hohen Nutzen bei geringem Risiko. Bei unklaren Situationen soll im Zweifel die Anaphylaxie angenommen und therapiert werden. Das Risiko bei nicht therapierter Anaphylaxie ist wesentlich höher, als das Risiko, die Arzneimittel dieses Algorithmus unnötig verabreicht zu haben.
Quellenangaben
Erläuterungen

Anaphylaxie ist eine schwere, potenziell lebensbedrohliche systemische Überempfindlichkeitsreaktion und erfordert eine schnelle Erkennung und medikamentöse Behandlung. Medikamente sind die einzige Möglichkeit, die anaphylaktische Reaktion zu unterbrechen. Intramuskuläres Adrenalin ist akut lebensrettend, die weiteren Arzneimittel verhindern, dass eine durch Adrenalin behandelte Anaphylaxie wieder akut wird. Das Nebenwirkungspotenzial der Arzneimittel ist gering.

Die Freigabe der Arzneimittel dieser Behandlungsleitlinie wird empfohlen durch das ÖRK-Bundeschefärztegremium.

Die Behandlungsleitlinie ist in dieser (oder sehr ähnlicher) Form international üblich für ALS-Personal.

Die Behandlungsleitlinie entspricht der aktuellen wissenschaftlichen Empfehlung für den deutschsprachigen Raum. Abweichung: Adrenalin inhalativ 3 mg statt 5 mg. Begründung: Die Vorhaltung von 10 Ampullen Suprarenin ist vom Kostenaufwand her nicht vertretbar. 3 mg sollten (zumindest kurzfristig) eine ausreichende Wirkung erzielen.

Version
Version 24.1

03/2024

Darstellung nach neuem Designkonzept

Adrenalin inhalativ: Dosisänderung (1 mg -> 5 mg; Änderung S2k-Leitlinie)

Prednisolon: Dosisänderung (250 mg -> 500 mg; Änderung S2k-Leitlinie)

Version 1.1 12/2021 Ursprungsversion

    Keine Gewährleistung für ausgedruckte Versionen - aktuell ist nur die Online-Version https://rdmed.n.roteskreuz.at/ oder die RKNÖ-App-Version (Aktualisierung alle 24h)!