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[ENTWURF] Atem-Kreislauf-Stillstand (ALS)

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Defibrillation

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Nach 3 Schocks Umplatzieren der Defibrillator-Pads in antero-posteriore Position.

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Adrenalin 1:10.000 (L-Adrenalin®) | intravenös | Erwachsene
Dosierung 1 mg
Art

schockbarer Rhythmus: nach dem 3. Schock alle 3-5 Minuten

nicht schockbarer Rhythmus: so früh wie möglich alle 3-5 Minuten

Maximaldosis keine
Zubereitung image.png
Kontraindikationen beim Atem-Kreislauf-Stillstand keine
Nebenwirkungen beim Atem-Kreislauf-Stillstand keine relevanten
Schwangerschaft/Stillzeit Verabreichung möglich.
Weitere RM erforderlich?

Bei einer laufenden Reanimation müssen Advanced-Life-Support-Maßnahmen so rasch wie möglich eingeleitet und kontinuierlich aufrechterhalten werden. Um dies sicherzustellen, sind neben einem Notfallsanitäter:in-NKV mindestens 2 weitere Sanitäter:innen notwendig. Die Nachforderung weiterer Rettungsmittel muss frühzeitig geprüft werden.

Bei komplexeren Reanimationssituationen (eCPR, besondere Umstände, Trauma,...) muss die Personalstärke entsprechend erhöht werden.

Möglicher eCPR-Patient

Allgemeine Informationen zum eCPR Verfahren finden sich im Handbuch (RKNÖ Login erforderlich).

Einschlusskriterien eCPR - Universitätsklinikum St. Pölten

Alle Fragen mit "ja" beantwortet -> Kontakt eCPR UK St. Pölten herstellen

  • beobachtetes Kollapsgeschehen
  • Alter unter 65 Jahre
  • Beginn Laien-CPR bzw. No Flow unter 5 Minuten
  • IInitialer Rhythmus schockbar oder PEA mit HF > 50/min 
  • KEINE fortgeschrittenen Komorbiditäten
  • Pupillen NICHT entrundet
  • etCO2 über 10 mmHg während CPR
  • Eintreffen Klinik innerhalb von 60 Minuten nach Kollaps möglich

Einschlusskriterien eCPR - AKH Wien

Alle Fragen mit "ja" beantwortet -> Kontakt eCPR AKH Wien herstellen

  • Reversible Ursache vermutet
  • Keine limitierende Erkrankung
  • Eintreffen im KH innerhalb von 40 Minuten
  • Beobachteter Kreislaufstillstand
  • Laien-CPR oder Eintreffen RD am Berufungsort < 5 Minuten
  • Schockbarer Erstrhythmus oder PEA > 50/min
  • Alter < 70 Jahre
  • hochwertige Herzdruckmassage während Transport möglich (mechanische Reanimationshilfe)
Kontinuierlich reversible Ursachen suchen und behandeln
  • Hypoxie
  • Hypovolämie
  • Hypo-/Hyperkalämie (metabolische Entgleisungen)
  • Hypo-/Hyperthermie
  • Herzbeuteltamponade
  • Intoxikation
  • Thrombose (koronar oder pulmonal)
  • Spannungspneumothorax
Amiodaron | intravenös | CPR | Erwachsene
Dosierung

nach dem 3. Schock: 300 mg

nach dem 5. Schock: 150 mg

Maximaldosis 450 mg
Zubereitung

Nicht verdünnen
300 mg = 6 ml = 2 Ampullen zu 150 mg/3ml
150 mg = 3 ml = 1 Ampulle zu 150 mg/3ml
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Kontraindikationen beim Atem-Kreislauf-Stillstand keine
Nebenwirkungen beim Atem-Kreislauf-Stillstand keine relevanten
Schwangerschaft/Stillzeit Verabreichung möglich.

Während der Reanimation

  • Sichere eine optimale Platzierung der Defibrillator-Pads

  • Gib Sauerstoff

  • Führe kontinuierliche Thoraxkompressionen durch, wenn ein Endotrachealtubus oder ein supraglottischer Atemweg vorhanden ist

  • Verwende Kapnografie mit Kurvenverlauf

  • Minimiere Unterbrechungen der Thoraxkompressionen

  • Lege frühzeitig einen intravenösen Zugang (intraossär, wenn IV nicht möglich)

Erwäge

  • Mechanische Thoraxkompressionen zur Erleichterung des Transports oder der Behandlung

  • Ultraschall, um reversible Ursachen zu identifizieren

  • Extracorporale CPR sowie ggf. Koronarangiografie / perkutane Koronarintervention

Therapieziel

Wiederkehr des Spontankreislaufes mit möglichst wenig Folgeschäden

Besondere Umstände

Bewusstsein durch CPR (ohne ROSC)
  • Bewusstsein unter Wiederbelebungsmaßnahmen (ohne ROSC) ist selten, wird jedoch zunehmend berichtet. Helfer können die Verwendung von Sedativa oder Analgetika (oder beidem) in geringen Dosen in Betracht ziehen, um Schmerzen und Leiden bei Patienten zu vermeiden, die während der Wiederbelebung bei Bewusstsein sind.
  • Bewusstseinsklaren Patienten dürfen nicht nur Muskelrelaxantien verabreicht werden. 

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Esketamin | intravenös | Schmerzen | Erwachsene
Dosierung 0,125 mg/kg KG (max. 15 mg)
Art 3x Wiederholung nach 5 Min möglich
Maximaldosis 60 mg
Zubereitung

Nicht verdünnen

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Hilfestellung Dosierung

Dosierung Esketamin 25 mg/ml intravenös (Formel)

Halbes Körpergewicht ≙ Nachkommastelle(n) der Einzeldosis in Milliliter

z.B. 50 kg Patient:in erhält 0,25 ml

z.B. 64 kg Patient:in erhält 0,32 ml

z.B. 90 kg Patient:in erhält 0,45 ml

z.B. 120 kg Patient:in erhält 0,60 ml

 

Dosierung Esketamin 25 mg/ml intravenös (Tabelle, alternativ zur Formel)

Esketamin 25 mg/ml (intravenös)
Gewicht Menge Volumen
30 kg 3,75 mg 0,15ml
35 kg 4,38 mg 0,18ml
40 kg 5 mg 0,2 ml
45 kg 5,63 mg 0,23ml
50 kg 6,25 mg 0,25ml
55 kg 6,88 mg 0,28ml
60 kg 7,5 mg 0,3 ml
65 kg 8,13 mg 0,33ml
70 kg 8,75 mg 0,35ml
75 kg 9,38 mg 0,38ml
80 kg 10 mg 0,4 ml
85 kg 10,63 mg 0,43ml
90 kg 11,25 mg 0,45ml
95 kg 11,88 mg 0,48ml
100 kg 12,5 mg 0,5 ml
105 kg 13,13 mg 0,53ml
110 kg 13,75 mg 0,55ml
115 kg 14,38 mg 0,58ml
ab 120 kg 15 mg 0,6 ml
Kontraindikationen
  • Akutes Koronarsyndrom, akute Herzerkrankung
  • Intoxikation mit dämpfenden Substanzen
  • Eklampsie/Präeklampsie
Nebenwirkungen
  • „bad trips“: Träume, Albträume, Psychosen, Unruhe, Schwindel  (sehr selten bei analgetischen Dosen, relevant bei Sedo-Analgesie oder Narkosen)
  • Atemdepression bei viel zu hoher Dosierung und zu schneller Injektion
  • Hirndrucksteigerung bei unzureichender Oxygenierung
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Blutdruck- und Herzfrequenzanstieg
  • Sehstörungen (verschwommenes Sehen, Doppelbilder)

 

Ketamin wirkt sympathomimetisch, indem es die Wiederaufnahme von Katecholaminen an der sympathischen Endplatte hemmt. Dadurch wirken auch körpereigene Katecholamine länger und Blutdruck, Herzfrequenz etc. steigen an. Da starke Schmerzen einer der Hauptreize für den Sympathicus und die Katecholaminausschüttung sind (und Esketamin den Schmerz stark reduziert), kommt es durch die Esketamingabe normalerweise nicht zu einer starken Blutdruckerhöhung. Falls es dazu kommt, kann der Blutdruck gesenkt werden, wie in der BLL "Hypertonie bei Erkrankungen" festgelegt.

Schwangerschaft/Stillzeit Verabreichung nach TNA-Callback möglich.

 

Hypothermie
Körpertemperatur
mit Temperatursonde
Defibrillation Adrenalin eCPR
< 30°C Max. 3 Schocks bis > 30°C Max. 1mg bis > 30°C JA
30 - 35°C Alle 2 Min 1 mg alle 8 Min JA
> 35°C Alle 2 Min 1 mg alle 4 Min Nach Protokoll
  • Überprüfen Sie bei bewusstlosen unterkühlten Patienten bis zu einer Minute lang die Vitalfunktionen.
  • Messen Sie die Kerntemperatur mit einem Niedrigtemperatur Thermometer (Corpuls Temperatursonde), um eine akzidentelle Hypothermie zu diagnostizieren. 
  • Verlegen Sie unterkühlte Patienten mit dem Risiko eine Kreislaufstillstand und Patienten mit Kreislaufstillstand zur Wiedererwärmung direkt in ein Zentrum für extrakorporale kardiopulmonale Reanimation (eCPR).
  • Wenn eine sofortige oder kontinuierliche CPR nicht möglich ist dürfen Sie bei unterkühlten Patienten mit einer Kerntemperatur unter 28 °C die Wiederbelebung verzögern oder eine intermittierende Wiederbelebung anwenden.
  • Verschieben Sie weitere Defibrillationsversuche, wenn nach drei Schocks weiterhin Kammerflimmern (VF) besteht, bis die Kerntemperatur > 30 °C beträgt.
  • Unter 30 °C reichert sich Adrenalin an und kann mehr schädliche als positive Wirkungen haben. Geben Sie deshalb nur einmalig 1 mg Adrenalin i.v., um einen ROSC zu ermöglichen, es sei denn, sie planen direkt die Einleitung einer eCPR. Verlängern Sie die Dosierungsintervalle für Adrenalin auf 6–10 Minuten, wenn die Kerntemperatur 30–35 °C beträgt.
  • Planen Sie den Einsatz mechanischer CPR, wenn der Transport länger dauert oder das Gelände Schwierigkeiten bereitet.
  • Beginnen Sie mit anderen Wiedererwärmungstechniken ein, wenn ein eCPR-Zentrum nicht innerhalb einer angemessenen Zeit (z. B. 6 Stunden) erreicht werden kann. 
Traumatischer Kreislaufstillstand

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  • Der traumatische Kreislaufstillstand (TCA) unterscheidet sich vom Kreislaufstillstand aufgrund medizinischer Ursachen; dies spiegelt sich im Behandlungsalgorithmus wider.
  • Die Reaktion auf einen traumatischen Kreislaufstillstand ist zeitkritisch und der Erfolg hängt von einer gut etablierten Rettungskette ab, einschließlich einer gezielten präklinischen Versorgung und einer spezialisierten Versorgung im Traumazentrum.
  • Eine frühzeitige und aggressive Behandlung reversibler Ursachen (z. B. Blutstillung, Atemwegsmanagement, Thoraxdekompression) ist für das Überleben von entscheidender Bedeutung.
  • Ultraschall hilft bei der Identifizierung der Ursache des Kreislaufstillstands und leitet die Wiederbelebungsmaßnahmen.
Kreislaufstillstand in der Schwangerschaft
  • Bei jeder kollabierten Frau im gebärfähigen Alter soll eine Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.
  • Beim Kreislaufstillstand einer Schwangeren sind spezifische Ergänzungen zum allgemeinen ALS-Algorithmus zu beachten.
  • Entlasten Sie eine aortokavale Kompression so früh wie möglich und halten Sie sie während der gesamten Reanimation aufrecht. Aufgrund praktischer Erwägungen wird bei einem Kreislaufstillstand der Mutter eine
  • manuelle Verlagerung der Gebärmutter nach links empfohlen.
  • Suchen Sie zusätzlich zu den 4Hs und HITS nach schwangerschaftsspezifischen Ursachen für den Kreislaufstillstand: Diese 4Ps sind Prä-Eklampsie und Eklampsie, puerperale Sepsis, Plazenta- und Uteruskomplikationen sowie peripartale Kardiomyopathie.
  • Die Reanimationshysterotomie ist ein zeitkritischer Eingriff. Die Vorbereitung für den Eingriff soll früh erfolgen.
  • Die Reanimationshysterotomie soll so schnell wie möglich am Ort des Kreislaufstillstands von einem erfahrenen Team durchgeführt werden.

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Quellenangaben

ERC-Guidelines 2021: Erweiterte lebensrettende Maßnahmen für Erwachsene

Erläuterungen
  • Die Behandlungsleitlinie ist in dieser (oder sehr ähnlicher) Form international üblich für ALS-Personal.
  • Die Behandlungsleitlinie entspricht der aktuellen wissenschaftlichen Empfehlung für die Reanimation (ERC-Guidelines).
  • Die Drei-Schock-Strategie bei beobachtetem Einsetzen von Kammerflimmern ist gem. aktueller ERC-Guidelines nur bei manueller Defibrillation empfohlen. Im AED-Modus ist sie nicht empfohlen, weil die Pausen zwischen den Schocks zu lange wären.
  • Während der Analysephase mit dem Corpuls3 ist keine Herzdruckmassage durchzuführen. Vom Gerät wird die Sprachausgabe „Patient nicht berühren“ ausgegeben. Zeitgleich zur Analysephase beginnt bereits im Hintergrund das Hochladen zur evt. Schockabgabe.
    Wird ein schockbarer Rhythmus festgestellt, wird zeitnahe nach Beginn der Analyse ein Schock vorbereitet. Bei weiteren Herzdruckmassage könnte sich auf Grund der Artefaktbildung die Schockabgabe verzögern.

    Wird ein nicht-schockbarer Rhythmus festgestellt, entlädt der Corpuls 3 die geladene Energie wieder.

Version
Version BLLNOE 24.0.3

09/2025

Einschlusskriterien eCPR Universitätsklinikum St. Pölten aktualisiert

Version BLLNOE 24.0.2

03/2025

Änderung Darstellung Klappboxen

Version BLLNOE 24.0.1

12/2024

Erläuterungen hinzugefügt

Version BLLNOE 24.0

06/2024

Darstellung nach neuem Designkonzept

Version 1.1 12/2021 Ursprungsversion

    Keine Gewährleistung für ausgedruckte Versionen - aktuell ist nur die Online-Version https://rdmed.n.roteskreuz.at/ oder die RKNÖ-App-Version (Aktualisierung alle 24h)!