Atemwegssicherung (ALS) bei Atem-Kreislauf-Stillstand (ab NFS)
Vorgehen bei Beatmungsproblemen
Finden der Ursache: DOPES | |
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D | Dislokation (Tubus verrutscht?) |
O | Obstruktion (Verlegung durch Erbrochenes?) |
P | Patient:in (Spannungspneumothorax? Erlangt Bewusstsein und wehrt sich gegen SGA/ET?) |
E | Equipment (Leckage im Beatmungssystem? Sauerstoff leer? Schlauch abgeknickt?) |
S | Stomach ( |
Problembehebung: HAND | |
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H |
|
A | Absaugen (problemloses |
N | Neue Einstellung (relevant bei Verwendung eines |
D | Diagnostik: Kapnogramm beurteilen, wenn vorhanden: Ultraschall (sonst relevant |
Quelle: Fandler, M., Gotthardt, P.: SOP Akutes Beatmungsproblem, Notfallmedizin up2date 2018; 13: 234-236
Interpretation des Kapnogramms
Quelle: criticalcare.now
Interpretation Tubustiefe
Endotracheale Intubation
Die endotracheale Intubation sowie die anschließende Kontrolle der korrekten Tubusposition ist in der Präklinik aufgrund vieler Umstände (schlechte Lichtverhältnisse, Umgebungslärm, Zeitdruck etc.) deutlich schwieriger als in der Klinik. Mit der Kapnometrie kann man zwar eine ösophagealen Tubusfehllage auch präklinisch sicher feststellen, aber die Detektion einer endobronchialen Fehllage ist hingegen deutlich schwieriger. Nachfolgend findet sich eine Tabelle mit Angaben der empfohlenen Einführtiefen zur zusätzlichen Tubuslagenüberprüfung.
Die Tubustiefe beträgt bei Erwachsenen 20–24 cm. Mit Einführtiefen von maximal 20–21 cm bei Frauen und 22–23 cm bei Männern ist eine endobronchiale Tubusfehllage am sichersten zu vermeiden. Bei tieferer Lage besteht ein dringender Verdacht auf einseitige (endobronchiale) Intubation.
Quellen: Bernhard M, Böttiger BW. Out-of-hospital endotracheal intubation of trauma patients: straight back and forward to the gold standard! Eur J Anaesthesiol 2011; 28: 75–76Larsen R. Endotracheale Intubation, Larynxmaske und Larynxtubus. Anästhesie und Intensivmedizin für die Fachpflege. 2016 Jun 14:103–38.
Larynxtubus
Die Kontrolle der Einführtiefe erfolgt beim Larynxtubus mithilfe der Markierung am oberen Tubusabschnitt. Die zentrale Markierung sollte sich auf Höhe der oberen Zahnreihe des Patienten / der Patient:in befinden.
Quelle: http://dx.doi.org/10.1055/s-0042-103357
Hinweise zur Atemwegssicherung
- Entscheidend
füfür dasÜÜberleben ist die hochqualitative Herzdruckmassage mit minimaler Unterbrechung, diefrüfrühzeitige Defibrillation und die suffiziente Beatmung! - Zu Beginn der CPR ist so rasch wie
mömöglich eine suffiziente Oxygenierung sicherzustellen. Dies wird in den meistenFäFällen durch Beutel-Masken-Beatmung zu erreichen sein. Das Vorbereiten der Atemwegssicherung darf die Suffizienz der Beutel-Masken-Beatmung nichtgefägefährden. - In der
PräPräklinik behandeln wir in der Regel nichtnünüchterne Patient:innen und die Personalressourcen sind begrenzt. Aus diesem Grund wird einemömöglichstfrüfrühzeitige Atemwegssicherung empfohlen. Trotzdem kann im Einzelfall die Atemwegssicherung aus einsatztaktischer Sicht oder mangels Erfolgsaussicht unterlassen werden, wenn dies der medizinisch verantwortlichen Einsatzkraft sinnvoll erscheint.
NKI-Anwendung
- Blinde Intubationen ohne Sicht auf die Stimmritze sind nicht
zuläzulässig. - Die ETI darf nur
durchgefüdurchgeführt werden, wenn eineMöMöglichkeit zur Kapnographie besteht. - Die
einschläeinschlägigen gesetzlichen Bestimmungen (Rezertifizierung, schriftlicheEinzelermäEinzelermächtigung) sind zu beachten. Ohne schriftlicheEinzelermäEinzelermächtigung durch den Chefarzt /ÄÄLRD ist eineDurchfüDurchführung der ETI imRKNÖRKNÖ nichtzuläzulässig. - Nach einer NKI-Anwendung ist dieses Formular
auszufüauszufüllen.
ALS in Zweier-Teams
- Entscheidend
füfür dasÜÜberleben ist die hochqualitative Herzdruckmassage mit minimaler Unterbrechung, diefrüfrühzeitige Defibrillation und die suffiziente Beatmung!BemüBemühungen zurDurchfüDurchführung erweiterterMaßMaßnahmendüdürfen dieseMaßMaßnahmen nichtgefägefährden. Trotzdem bleibt das Ziel, ALS-MaßMaßnahmendurchzufüdurchzuführen. - Wann immer
mömöglich, sollen geeignete andere Personen zur Herzdruckmassage herangezogen werden! Nur dann ALS im 2er-Teamdurchfüdurchführen, wenn keine andereMöMöglichkeit besteht! - I.V.-Zugang: Bis zur Etablierung eines i.v.-Zugangs kann 30:2 gearbeitet werden, wobei die Person, die die Herzdruckmassage
durchfüdurchführt, auch die Beatmungen macht. Um die Hands-Off-Zeitenmömöglichst kurz zu halten, soll eineGäGänsegurgel verwendet werden und der Beatmungsbeutel seitlich neben dem Kopf platziert werden (es wird von einem gesicherten Atemweg ausgegangen). - NKI-Anwendung in 2er-Teams: Beim ersten Zyklus ist eine erstmalige Herzdruckmassagephase von 4 Minuten ohne Wechsel
zuläzulässig, wenn trotzdem eine hochqualitative Herzdruckmassagedurchgefüdurchgeführt wird. Die individuellenkökörperlichenFäFähigkeiten sind zu beachten! In dieser Zeit soll die ETIdurchgefüdurchgeführt werden. Kann innerhalb dieser 4 Minuten keine ETIdurchgefüdurchgeführt werden, muss gewechselt werden und der Atemweg entsprechend der Qualifikation der nun am Kopf befindlichen Person gesichert werden. - Sobald der Atemweg gesichert ist, ein i.v.-Zugang besteht und die Infusion bzw. die Medikamente vorbereitet sind, soll zu durchgehender Herzdruckmassage und Beatmung gewechselt werden. Bringt das Schwierigkeiten, soll zu 30:2
zurüzurückgekehrt werden.
Quellenangaben
ERC-Guidelines 2021: Erweiterte lebensrettende MaßMaßnahmen füfür Erwachsene (AbsäAbsätze zur Atemwegssicherung)
ErläErläuterungen
Diese Behandlungsleitlinie wurde vom ÄÄLRD des RKNÖRKNÖ freigegen nach intensiver Diskussion der PrioritäPriorität der Atemwegssicherung.
Es gibt kaum oder keine wissenschaftliche Evidenz zu "Beutel-Masken-Beatmung vs. SGA oder ET". GroßGroße Studien gibt es nur zur Fragestellung, ob SGA oder ET besser ist. Die Atemwegssicherung wurde an erste Stelle gesetzt, weil die Analyse präpräklinischer Reanimationen im RKNÖRKNÖ darauf schließschließen lälässt, dass die QualitäQualität der Beutel-Masken-Beatmung nicht immer sehr hoch ist und dass auch ein hohes Aspirationsrisiko besteht. DarüDarüber hinaus spielt ein gesicherter Atemweg ein:e Helfer:in frei, weil die Beatmungen leichter durchgefüdurchgeführt werden kökönnen, ohne dass jedes Mal eine Beatmungsmaske dicht auf das Gesicht aufgesetzt werden muss.
Version
Version BLLNOE 24.0 |
06/2024 |
Darstellung nach neuem Designkonzept |
Version 1.1 | 12/2021 | Ursprungsversion |
Keine GewäGewährleistung füfür ausgedruckte Versionen - aktuell ist nur die Online-Version Version https://rdmed.n.roteskreuz.at/ oder die RKNÖRKNÖ-App-Version (Aktualisierung alle 24h)!