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Midazolam

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Indikationen in der Notfallmedizin

Analgosedierung

Sedativum – Kombinationsnarkose

Sedierung

zerebraler Krampfanfall (Off-Label!)

Wirkstoffgruppe

Benzodiazepin

Kontraindikationen

bekannte Überempfindlichkeit gegen Benzodiazepine oder Bestandteile

Analgosedierung bei Patienten mit schwerer Ateminsuffizienz oder akuter Atemdepression 

Kinder < 6 Jahre

Cave: Intoxikationen mit Alkohol, Psychopharmaka, Opioide verstärken die Wirkung!

Nebenwirkungen

Atemdepression, Atemstillstand

anaphylaktische Reaktionen, Angioödem, Dyspnoe
ZNS-Störungen ( Verwirrtheit, Schwindel, Sedierung, Kopfschmerzen)
anterograde Amnesie
Bradykardie, Hypotonie
Thrombophlebitis 
paradoxe Reaktionen (z. B. akute Erregungszustände, Wutanfälle, Halluzinationen) gehäuft bei Kindern und älteren Menschen

Dosierungshinweise

Verabreichung durch Sanitäter:in:

{{@444}} {{@431}} {{@407}} {{@428}} {{@406}} {{@382}} {{@387}} {{@377}} {{@381}}

Verabreichung durch Notärztin/Notarzt:

Analgosedierung | Erwachsene:
i. v.: initial: 2–2,5 mg, 1 mg titrieren (max. 3,5–7,5mg)
nasal: < 50 kg KG: 5 mg, > 50 kg KG: 10 mg
Kinder: nasal: 0,2–0,5 mg/kg KG

Sedativum – Kombinationsnarkose | Erwachsene:
i.v.: 0,03–0,1 mg/kg KG,
nasal: < 50 kg KG: 5 mg, > 50 kg KG: 10 mg
Kinder: nasal: 0,2–0,5 mg/kg KG

Sedierung | Erwachsene:
i.v.: Bolusdosis: 0,03–0,3 mg/kg KG in Schritten von 1–2,5 mg
nasal: < 50 kg KG: 5 mg, > 50 kg KG: 10 mg
Kinder: nasal: 0,2–0,5 mg/kg KG 

Praxistipp

Beachte bei nasaler Gabe: Der Zerstäuber muss fest auf der Spritze sitzen und es muss kräftig gesprüht werden, um eine feine Zerstäubung zu erreichen.

Midazolam ist ein kurzwirksames Benzodiazepin, Patient*innen sind meist nach 2-4h wieder neurologisch gut beurteilbar. 

besondere Vorsicht bei: Patienten > 60 Jahre, beeinträchtigter Atemfunktion, reduziertem AZ, chronischer Ateminsuffizienz, Leber- oder Nierenfunktionsstörung, Herzinsuffizienz, bei Alkohol- oder Drogenabusus in der Anamnese, Kindern:
hier ist ggf. eine Dosisreduktion empfohlen!

Wirkung

Midazolam hat hypnotische und sedierende Wirkungen, die durch einen schnellen Eintritt und eine kurze Dauer gekennzeichnet sind. Außerdem hat es anxiolytische, antikonvulsive und muskelrelaxierende Effekte und verursacht eine anterograde Amnesie. Die zentralen Wirkungen von Benzodiazepinen beruhen auf der Verstärkung der durch GABA vermittelten synaptischen Hemmung. Bei Anwesenheit von Benzodiazepinen wird die Affinität des GABAA Rezeptors für Neurotransmitter durch positive allosterische Modulation vergrößert. Dies führt zu einer verstärkten Wirkung des freigesetzten GABA auf den postsynaptischen transmembranen Chloridionenfluss. Es kommt zur Unterbrechung des bestehenden Krampfanfalls.

Bei einer Überdosierung kann Midazolam mit Flumazenil antagonisiert werden. 

Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft: strenge Indikationsstellung
(Unregelmäßigkeiten der fetalen Herzfrequenz, Hypothermie und Atemdepression des Neugeborenen)

Stillzeit: Nutzen-Risiko Abwägung