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Oxytocin (synthetisches)

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Mindestqualifikation

Notärztin/Notarzt

Indikationen in der Notfallmedizin

Geburtseinleitung
primäre und sekundäre Wehenschwäche
Wehenstimulierung
Blutungsprophylaxe nach Abort
atonische Blutungen in der Nachgeburtsperiode

Wirkstoffgruppe

Hormon

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder sonstige Bestandteile 
hypertone Wehentätigkeit „fetal distress“ (sofern die Geburt nicht unmittelbar bevorsteht)
schwere Schwangerschaftstoxikose
intrauteriner Fruchttod, vorzeitige Placentaablösung
Zustandsbilder, bei welchen aus fötalen oder mütterlichen Gründen auch eine spontane Wehentätigkeit vermieden werden muss und/oder die vaginale Geburt kontraindiziert ist (z.B. Lageanomalien, Placenta prävia etc.)

Nebenwirkungen

Kopfschmerz
Tachykardie
Bradykardie
Blutdruckschwankungen (v.a. Hypertonie)
Übelkeit, Erbrechen
anaphylaktische Reaktion

Dosierungshinweise

Erwachsene: 5 IE i.v. 

Es ist empfohlen, dass das Syntocinon in Form  einer Tropfeninfusion verabreicht wird.
5.I.E. in 500 ml einer physiologischen Elektrolytlösung zu verdünnen und langsam zu verabreichen ( 20 Tropfen/min)

Praxistipp

Bei einer Überdosierung kann es zu einer Uterusüberstimulation kommen, die zu einem fetalen Distress, einer fetalen Asphyxie und zum Tod des Kindes führen kann, oder es kann zu hypertonen Wehen, einem Tetanus uteri oder einer Uterusruptur kommen.

Wirkung

Oxytocin ist ein Peptidhormon, das im Hypothalmus gebildet und zum Hypophysenhinterlappen transportiert wird, wo es gespeichert und freigesetzt wird.

Der Uterus reagiert gegen Ende der Schwangerschaft am empfindlichsten auf das Hormon. Oxytocin stimuliert die glatte Muskulatur der Gebärmutter und fördert rhythmische Kontraktionen, führt also zu Wehen und ermöglicht so die Entbindung. Oxytocin-Rezeptoren sind G-Protein-gekoppelte Rezeptoren. Eine Aktivierung führt zu einer Calciumfreisetzung, was eine Uteruskontraktion bedingt. Oxytocin hat außerdem eine schwache Vasopressin-ähnliche antidiuretische Wirkung.

Die Sekretion wird nach der Geburt durch das Stillen angeregt. Durch die Kontraktion der myoepithelialen Zellen im Bereich der Brustdrüse wird der Milchaustritt gefördert. Auf die Bildung der Muttermilch hat Oxytocin hingegen keinen Einfluss.

Schwangerschaft und Stillzeit

Dieses Arzneimittel ist für die Anwendung zur Einleitung der Geburt vorgesehen