Schlaganfall
APSS - Austrian Prehospital Stroke Scale
Quelle: Österreichische Schlaganfall-Gesellschaft (ÖGSF)
kristalloide Infusionslösung | intravenös | Erwachsene
Urapidil | intravenös | Erwachsene
Dosierung | 5 mg |
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Art | 4x Wiederholung nach 5 Min möglich |
Maximaldosis | 25 mg |
Zubereitung |
Nicht verdünnen 5 mg = 1 ml aus Ampulle (5 mg/ml) |
Kontraindikationen |
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Nebenwirkungen |
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Schwangerschaft/ |
Verabreichung nach TNA-Callback möglich. |
Glucose | intravenös | Erwachsene
Dosierung | 15-20 g |
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Art | 1x Wiederholung nach 3-5 Min möglich |
Maximaldosis | 40 g |
Applikation | Gemeinsam mit langsam tropfender kristalloider Infusionslösung verabreichen |
Zubereitung | 15-20 g = ca. Hälfte von 100 ml Glucose 33 % oder ca. 100 ml Glucose 20 % |
Kontraindikationen | keine |
Nebenwirkungen |
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Schwangerschaft/ |
Verabreichung möglich. |
Therapieziel
- Erkennen von Patient:innen, die einen raschen Transport auf eine Stroke Unit benötigen.
- Durch raschen Transport ein möglichst gutes neurologisches Outcome ermöglichen.
Erläuterungen (Empfehlungen aus der S3-Leitlinie)
- Oberste Priorität hat das rasche Eintreffen auf einer Stroke Unit
- Sofern ein venöser Zugang in einem akzeptablen Zeitrahmen herstellbar ist, soll er als Absicherungsmaßnahme angelegt werden, da jeder Schlaganfall eine potenziell akut lebensbedrohliche Situation darstellt.
- Die Blutzuckermessung soll erfolgen, um die Differentialdiagnose einer Hypoglykämie sicher auszuschließen. Bei niedrigen BZ-Werten (< 60 mg/dl) soll Glucose i. v. gegeben werden.
- Bei Patient:innen mit vermutetem Schlaganfall soll der Blutdruck gemessen werden. Bei einem Wert <120 mmHg systolisch und Hinweisen auf eine Exsikkose sollte kristalloide Infusionslösung verabreicht werden. Blutdruckwerte ≥220 mmHg können per vorsichtiger medikamentöser Titration um 15 % gesenkt werden, nicht jedoch unter 200 mmHg.
Fokuspunkte für die Übergabe auf der Stroke Unit
Für die rasche Weiterversorgung besonders relevante Punkte:
- Symptombeginn bzw. wenn unbekannt "last seen well".
- Kontrastmittelallergie?
- Nierenerkrankung?
- Patientenverfügung?
Quellenangaben
S3-Leitlinie Schlaganfall (Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V. (DEGAM), Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
Österreichische Schlaganfall Gesellschaft: FAST+
Erläuterungen
Die Behandlungsleitlinie entspricht der deutschen S3-Leitlinie Schlaganfall ergänzt um die Austrian Prehospital Stroke Scale, die von der Österreichischen Schlaganfall Gesellschaft und der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie empfohlen werden. Das österreichische Dokument "Positionspapier Schlaganfallpfad Österreich" der ÖGN wurde seit 2015 nicht mehr aktualisiert und bildet den aktuellen Stand der Notfallmedizin nicht mehr ab.
In der deutschen S3-Leitlinie Schlaganfall finden sich für die prähospitale Versorgung folgende zentrale Empfehlungen:
- Die initiale Untersuchung des Notfallpatienten soll standardisiert nach dem ABCDE-Schema erfolgen. Ergibt sich aus ABC ein sofortiger Handlungsbedarf, soll entsprechend gehandelt werden. Ein standardisierter neurologischer Untersuchungsalgorithmus (z. B. FAST) weist mit hoher Sicherheit neurologische Defizite nach und macht so eine gezielte Einweisung möglich.
- Sofern ein venöser Zugang in einem akzeptablen Zeitrahmen herstellbar ist, soll er als Absicherungsmaßnahme angelegt werden, da jeder Schlaganfall eine potenziell akut lebensbedrohliche Situation darstellt.
- Die Gabe von Sauerstoff sollte erst ab einer Sättigung <95 % erfolgen.
- Die Blutzuckermessung soll erfolgen, um die Differentialdiagnose einer Hypoglykämie sicher auszuschließen. Bei niedrigen BZ-Werten (< 60 mg/dl) soll Glucose i. v. gegeben werden.
- Bei Patienten mit vermutetem Schlaganfall soll der Blutdruck gemessen werden. Bei einem Wert <120 mmHg systolisch und Hinweisen auf eine Exsikkose sollte kristalloide Infusionslösung verabreicht werden. Blutdruckwerte ≥220 mmHg können per vorsichtiger medikamentöser Titration um 15 % gesenkt werden, nicht jedoch unter 200 mmHg.
Version
Version BLLNOE 24.0 |
03/2025 |
Ursprungsversion |
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