Intoxikation
kristalloide Infusionslösung | intravenös | Erwachsene
bis zu 1.000 ml, nach Wirkung titrieren |
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Kontraindikationen |
bei korrekter Indikationsstellung keine |
Nebenwirkungen | bei korrekter Indikationsstellung keine |
Schwangerschaft | keine Einschränkung |
Stillzeit | keine Einschränkung |
Eintrag im Medikamentenlexikon |
Naloxon | intranasal| alle Altersgruppen
0,2 mg = 0,5 ml = 1/2 Ampulle zu 0,4 mg/ml (auf beide Nasenlöcher aufteilen) Wiederholung alle 2–3 Minuten möglich, bis eine suffiziente Atmung gewährleistet ist. Lt. Fachinformation können insgesamt bis zu 10 mg (=25 Ampullen) appliziert werden.
Diese Dosierung ist nicht gewichts- oder altersabhängig und gilt für alle Patient:innen. |
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Kontraindikationen | im Notfall keine |
Nebenwirkungen | Übelkeit, Erbrechen (v. a. bei zu schneller Injektion oder bei einer zu hohen Dosis) Rebound-Phänomen Hypertonie Herzrhythmusstörungen neurologische Symptome (Kopfschmerzen, Schwindel, Tremor, Schwitzen, Benommenheit) |
Schwangerschaft |
Nur bei strenger Indikationsstellung (Notfall bei Überdosis mit Atemdepression) |
Stillzeit | Nur bei strenger Indikationsstellung (Notfall bei Überdosis mit Atemdepression) |
Eintrag im Medikamentenlexikon |
Naloxon | intravenös | Erwachsene
0,2 mg, 1 Ampulle zu 0,4 mg/1 ml verdünnen mit 3 ml NaCl auf 4 ml: Einzeldosis ist dann 2 ml
Wiederholung alle 2–3 min möglich, bis eine suffiziente Atmung gewährleistet ist. Lt. Fachinformation können insgesamt bis zu 10 mg (=25 Ampullen) appliziert werden. |
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Kontraindikationen | im Notfall keine |
Nebenwirkungen |
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Schwangerschaft | Strenge Indikationsstellung (Überdosis mit Atemdepression) |
Stillzeit | Strenge Indikationsstellung (Überdosis mit Atemdepression) |
Eintrag im Medikamentenlexikon |
CPAP-Beatmung
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Kontraindikationen |
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Die CPAP-ASB-Beatmung ist aktuell im RKNÖ für NKI nicht freigegeben, weil Beatmungsgeräte lt. NÖ Rettungsdienst-Mindestausstattungsverordnung 2017 und mangels Finanzierung auch lt. OM-A des RKNÖ auf RTW und RTW-C nicht vorgesehen sind und die Behandlungsleitlinien die real möglichen Behandlungsmöglichkeiten widerspiegeln. |
Flumazenil | intravenös | Intoxikation | Erwachsene
Einzeldosis: 0,2 mg = 2 ml, Wiederholen nach Wirkung bis 1 mg langsam i.v. titrierte Gabe |
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Kontraindikationen |
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Nebenwirkungen |
1) bei Patienten, die an Epilepsie oder schwerer Leberinsuffizienz leiden, hauptsächlich nach längerer Behandlung mit Benzodiazepinen oder Überdosierungen mehrerer Arzneimittel |
Schwangerschaft | Strenge Indikationsstellung (bei Überdosis mit Atemdepression) |
Stillzeit | Strenge Indikationsstellung (bei Überdosis mit Atemdepression) |
Eintrag im Medikamentenlexikon |
Atropin | intravenös | Intoxikation | alle Altersgruppen
Einzeldosis: 2-5 mg = 4-10 ml = 4-10 Ampullen zu 0,5 mg/1 ml , alle 10-15 Min. wiederholen bis zum Rückgang der Bronchialsekretion Diese Dosierung ist nicht gewichts- oder altersabhängig und gilt für alle Patient:innen. |
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Kontraindikationen |
Überempfindlichkeit gegenüber Atropin oder sonstige Bestandteile
Bei lebensgefährlichen Vergiftungen mit Parasympathomimetika sind alle angeführten Kontraindikationen relativ zu sehen. |
Nebenwirkungen | keine relevanten bei dieser Indikation |
Schwangerschaft | Strengste Indikationsstellung! Im 3. Trimenon bei Mutter und Fetus kann es zu lebensbedrohlichen tachykarden Herzrhythmusstörungen und Intoxikationen kommen. |
Stillzeit | Atropin kann zu Vergiftungen des Säuglings führen. |
Eintrag im Medikamentenlexikon |
Therapieziel
Vitalfunktionen soweit Absichern, dass ein sicherer Transport in ein Krankenhaus möglich ist.
Allgemeine Hinweise
SpCO-Messwerte bei Kohlenmonoxidintoxikationen
COHb | Symptome | Maßnahmen |
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1-4% | Normalwert bei Gesunden | hochdosierte Sauerstoffgabe und Hospitalisierung bei
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4-10%* | Leichte Symptomatik | hochdosierte Sauerstoffgabe und Hospitalisierung |
10-20% | Herzklopfen, Dyspnoe bei Belastung, Kopfschmerz, eingeschränkte Sehleistung, Schwindel, Übelkeit, Kollapsneigung |
hochdosierte Sauerstoffgabe
NIV-CPAP-Beatmung und hyperbare Sauerstofftherapie (Druckkammer) erwägen bei
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20-30% | Zunahme der Symptomatik |
hochdosierte Sauerstoffgabe
NIV-CPAP-Beatmung und hyperbare Sauerstofftherapie (Druckkammer) erwägen
Intubationsnarkose bei Bewusstseinsverschlechterung erwägen |
>30% | Bewusstseinsverlust |
hochdosierte Sauerstoffgabe
Intubationsnarkose und hyperbare Sauerstofftherapie (Druckkammer) erwägen |
* Raucher können auch ohne Kohlenmonoxidvergiftung SpCO-Werte bis 10% aufweisen.
Erläuterungen
- Bei Intoxikationen steht das Erhalten der Vitalfunktionen im Mittelpunkt. Ein vorgehen nach der obenstehenden Grafik ermöglicht ein systematisches Abarbeiten der gängigsten Vergiftungsformen.
- Naloxon als Antidot zu Opiaten hat keine Nebenwirkungen (mit Ausnahme eines zu schnellen Opiatentzugs bei zu hoher Dosierung) und ist sogar für die Diagnose einer Opiatintoxikation zugelassen. Daher bietet es einen sehr hohen Nutzen bei sehr geringem Risiko und ist daher freigegeben.
- Flumazenil als Antidot zu Benzodiazepinen hat ein anderes Risikoprofil. Viele Patient:innen mit psychischen Erkrankungen oder Suchterkrankungen haben Benzodiazepine als Dauermedikation. Nimmt man durch zu aggressive Flumazenilgabe diesen "Benzo-Grundspiegel" weg, besteht das Risiko für Krampfanfälle. Da die GABAA-Rezeptoren dann durch Flumazenil blockiert sind, können diese Krampfanfälle nur mehr durch eine Narkose z.B. mit Propofol beendet werden. Aus diesem Grund ist es aktuell nicht zur Therapie einer vorbestehenden Benzodiazepinintoxikation freigegeben sondern nur im Rahmen einer überschießenden Reaktion auf vom Sanitätspersonal selbst verabreichten Benzodiazepinen im Rahmen der Schmerztherapie mit Esketamin/Midazolam.
Die Behandlungsleitlinien zur Schmerztherapie und die Behandlungsleitlinie Intoxikation zielen auf völlig unterschiedliche Patientengruppen ab.
Wird der Rettungsdienst zu Patient:innen mit Benzodiazepinintoxikation gerufen, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen suchtkranken Patient:in mit Überdosis. Diese sind üblicherweise einen Benzodiazepin-Spiegel gewohnt und werden möglicherweise auf die Gabe von Flumazenil auf Grund des raschen Entzugs mit einem Krampfanfall reagieren. Dieser Krampfanfall ist auf Grund der Wirkung des Flumazenil mit Benzodiazepinen nicht mehr durchbrechbar. Notärzt:innen können diesen Krampfanfall mit Narkotika (zB Propofol) durchbrechen. Diese Möglichkeit haben Notfallsanitäter:innen nicht.
Im Rahmen der Schmerztherapie wird die Benzodiazepin-Überdosis durch den/die Notfallsanitäter:in ausgelöst - wodurch diese "Entzugsreaktion" sehr unwahrscheinlich ist.
- Die CPAP-ASB-Beatmung ist aktuell im RKNÖ für NKI nicht freigegeben, weil Beatmungsgeräte lt. NÖ Rettungsdienst-Mindestausstattungsverordnung 2017 auf RTW und RTW-C nicht vorgesehen sind und unsere Behandlungsleitlinien die real möglichen Behandlungsmöglichkeiten widerspiegeln.
- Die Freigabe der Arzneimittel dieser Behandlungsleitlinie wird empfohlen durch das ÖRK-Bundeschefärztegremium.
- Die Behandlungsleitlinie ist in dieser (oder sehr ähnlicher) Form international üblich für ALS-Personal.
Version
Version BLLNOE 24.0.1 |
12/2024 |
Bei der Kohlenmonoxidintoxikation wurde "CPAP ASB-Beatmung" durch "CPAP-Beatmung" ersetzt. Begründung: Bei CO-Intoxikationen wird standardmäßig kein ASB empfohlen (und ist normalerweise auch nicht notwendig). Die Einstellungen am Beatmungsgerät bei der CPAP-Beatmung bei der CO-Intoxikation wurden entsprechend angepasst. Es wurde unter den allgemeinen Hinweisen eine SpCO-Messwerttabelle mit empfohlenen Maßnahmen hinzugefügt. Erläuterung hinzugefügt |
Version BLLNOE 24.0 |
03/2024 |
Darstellung nach neuem Designkonzept |
Version 1.1 | 12/2021 | Ursprungsversion |
Keine Gewährleistung für ausgedruckte Versionen - aktuell ist nur die Online-Version https://rdmed.n.roteskreuz.at/ oder die RKNÖ-App-Version (Aktualisierung alle 24h)!