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Amiodaron | intravenös | Tachykardie | Erwachsene

Amiodaron | intravenös | Tachykardie | Erwachsene

Dosierung bei Tachykardie:

300 mg = 6 ml = 2 Ampullen zu 150 mg/3ml in 100ml G5-Kurzinfusion zuspritzen und über 10 Minuten verabreichen

Amiodaron ist nicht kompatibel mit physiologischer Kochsalzlösung! Es muss Glucose 5 % 100 ml verwendet werden!

Im äußersten Notfall ist eine direkte Injektion möglich; die Gesamtdosis von 300 mg muss aber über 10 Minuten fraktioniert appliziert werden in möglichst geringen Einzeldosen.

Kontraindikationen
  • Jodallergie
  • alle Formen der Leitungsverzögerungen (Bradykardien, höhergradige AV-Blockierungen)
    bei der Einnahme von QT-Zeit verlängernden Arzneistoffen ( z.B. Psychopharmaka)
  • relativ: Hypotonie (bei Hypotonie aufgrund Tachykardie ist Amiodaron das Mittel der Wahl)
  • relativ: Herzinsuffizienz 
  • relativ: schwere Lungenerkrankungen
  • relativ: Schilddrüsenfunktionsstörungen

Bei der Behandlung von Tachykardien muss sichergestellt sein, dass es sich um eine rhythmologisch bedingte Tachykardie handelt und nicht etwa um eine Kompensation eines kardiogenen Schocks. Die Anwendung von Amiodaron ist bei der gleichzeitigen Einnahme von die QT-Zeit verlängernde Medikamenten kontraindiziert, da eine überschießende Wirkung mit potenziell lebensbedrohlichen Bradykardien zu erwarten ist.

Nebenwirkungen
  • Herz-Kreislauf: EKG-Veränderungen (AV-Blockierungen, Bradykardie bis Asystolie), Hypotonie,
  • Lunge: Bronchospasmus und Lungenfibrose
  • Schilddrüse: Schilddrüsenfunktionsstörungen
  • Auge: Mikroablagerungen in Korneavorderfläche
  • Photosensibilität
  • allergische Reaktionen
Schwangerschaft bei unmittelbarer Lebensgefahr keine Einschränkung, sonst kontraindiziert
Stillzeit bei unmittelbarer Lebensgefahr keine Einschränkung, sonst kontraindiziert
Eintrag im Medikamentenlexikon