Diphenhydramin
Indikationen in der Notfallmedizin
Anaphylaxie
Wirkstoffgruppe
Antihistaminikum (H1-Blocker)
Kontraindikationen
Unverträglichkeit gegenüber dem Wirkstoff
Kinder <18 kg Körpergewicht
Epilepsie
Engwinkel-Glaukom(Grüner Star)
Akuter Asthmaanfall
Schwangerschaft und Stillzeit
Nebenwirkungen
ZNS-Dämpfung mit starker Sedierung (v.a. Müdigkeit)
anticholinerg (Mundtrockenheit, Tachykardie, Mydriasis)
Gastrointestinale Beschwerden
Epileptischer Anfall
Herzrhythmusstörungen
Blutdruckabfall
allergische Hautreaktionen
Dosierungshinweise
ab 18kg Körpergewicht: 30 mg langsam i. v.
Praxistipp
Eine besonders langsame Gabe über eine Kurzinfusion reduziert im Normalfall die Nebenwirkungen.
Gemäß AML-2 ist die Gabe von Diphenhydramin auch bei Kindern ab 18kgKG möglich!
Wirkung
Diphenhydramin ist ein inverser Agonist am Histamin-H1-Rezeptor. Es kommt zu einer Stabilisierung des Rezeptors in seinem inaktiven Zustand (Konformation). Dies hat zur Folge, dass die Histaminausschüttung reduziert wird. Es greift auch im Gleichgewichtsorgan des Innenohrs und im Brechzentrum an. Histamin wird von den H1-Rezeptoren verdrängt. Dadurch werden die von Histamin vermittelten Effekte wie Vasodilatation der Kapillaren und Gefäße, die gesteigerte Kapillarpermeabilität, der Juckreiz und die Bronchokonstriktion gehemmt und zusätzlich wird die Übelkeit und das Erbrechen im Brechzentrum reduziert. Im Großen und Ganzen hat das Diphenhydramin somit eine antiallergische und antiemetische Wirkung. Es kommt zum Teil auch zu einer Blockade von muskarinergen Acetylcholinrezeptoren und Serotoninrezeptoren. Die Wirkung tritt nach ca. 15-20min ein und hält für einige Stunden (~6h) an.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft: kontraindiziert (v.a. im1. Trimenon)
Stillzeit: absolut kontraindiziert