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Fentanyl

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Suchtgift

Indikationen in der Notfallmedizin

starke Schmerzen

Wirkstoffgruppe

Opioid-Analgetikum

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber Opioiden oder sonstigen Bestandteilen
fehlende Möglichkeit zur Beatmung
erhöhter intrakranialer Druck (SHT) (ohne Möglichkeit zur Beatmung)
Hypovolämie und Hypotension
Myasthenia Gravis
Epilepsie
Gallen-und Uretherkoliken

Nebenwirkungen

Atemdepression, Atemstillstand, Bewusstlosigkeit

Übelkeit, Erbrechen
Muskelsteifigkeit und Muskelkrämpfe
Herzrhythmusstörungen (v.a. Bradykardie), Blutdruckschwankungen
Schüttelfrost, Hypothermie
Bronchospasmus
Sedierung, Verwirrtheit, Krampfanfall
allergische Reaktionen (Freisetzung von Histamin!)

Dosierungshinweise

Erwachsene: 50–100 μg (0,7–1,4 μg/kg KG)
Kinder: 1–3 μg/kg KG (in Kombination mit einem Anästhetikum)

Praxistipp

Eine Atemdepression bis hin zum Atemstillstand ist auch verzögert möglich! Patient*innen, die Fentanyl erhalten haben müssen überwacht werden. Fentanyl ist durch Opioid-Antagonisten (Naloxon) antagonisierbar. Bradykardien können mit Atropin therapiert werden. Da Fentanyl ein Suchtgift ist gelten hier sehr strenge Regeln bezüglich der Dokumentation durch den Notarzt und der jeweiligen Aufbewahrung! 

Wirkung

Fentanyl ist ein hochwirksames Opioidanalgetikum und besitzt µ-agonistische Eigenschaften. Die agonistische Aktivität zu den δ- und κ-Rezeptoren entspricht der des Morphins. Die einzelnen Effekte bei der Aktivierung der Opioid-Rezeptoren sind:

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Quelle: Pharmakologie für Notfallsanitäter (Univ. Ass. Mag.pharm. Fatih Alioglu)

Eine Dosis von 100 Mikrogramm (2 ml) hat eine analgetische Wirkung, die einer Dosis von 10 mg Morphin entspricht.
Fentanyl hat einen raschen Wirkungseintritt (~20 Sekunden) . Der maximale analgetische Effekt und die atemdepressive Wirkung werden innerhalb weniger Minuten erreicht. Die durchschnittliche Dauer der analgetischen Wirkung beträgt ca. 30 Minuten bei einer Bolusinjektion von 100 Mikrogramm. Die Stärke der Analgesie ist dosisabhängig und kann der Schmerzbelastung angepasst werden. Fentanyl zeichnet sich durch eine relativ geringe Herz-Kreislauf-Belastung aus, hat aber eine stark atemdepressive Wirkung. 

Abhängig von Dosis und Injektionsgeschwindigkeit kann Fentanyl v.a. Muskelrigidität, Euphorie, Miosis und Bradykardie auslösen. 

Schwangerschaft und Stillzeit

nur bei strenger Indikation (Schwangerschaft und Geburt, da Risiko der Atemdepression beim Säugling besteht, stark plazenta-und muttermilchgängig)