Terlipressin
Indikationen in der Notfallmedizin
Akutbehandlung blutender Ösophagusvarizen
Wirkstoffgruppe
ADH-Analoga (Hormon)
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder sonstige Bestandteile
Koronarinsuffizienz
Schwangerschaft
Nebenwirkungen
blasse Haut im Gesicht und Körper
ventrikuläre und supraventrikuläre Arrhythmien,
Bradykardien
Krampfanfälle
AP-ähnliche Beschwerden
Bluthochdruck
krampfartige Bauchschmerzen (v.a. bei Frauen), Übelkeit, Durchfall
Kopfschmerzen.
Dosierungshinweise
Bei akuter Ösophagusvarizenblutung wird abhängig vom Körpergewicht initial:
Körpergewicht < 50Kg: 1 mg Terlipressinacetat (5 ml)
Körpergewicht 50-70Kg: 1,5 mg Terlipressinacetat (7,5 ml)
Körpergewicht >70Kg: 2mg Terlipressinacetat (10 ml)
anschließend alle 4-6 Std. 1 mg Terlipressinacetat für max. 2-3 Tage.
Praxistipp
Bei Patienten mit Verdacht auf eine akute Ösophagusvarizenblutung sollten zum einen die üblichen kreislaufstabilisierenden Maßnahmen ergriffen werden:
- mindestens zwei großlumige Zugänge
- Volumengabe mittels kristalloider Lösung
- Tranexamsäure
Wirkung
Terlipressin hat gefäßverengende Eigenschaften, kontrahiert die glatten Muskelzellen des Verdauungstrakts und fördert die Peristaltik. Es ist nur leicht antidiuretisch. Terlipressin ist synthetisches Vasopressin. Das wirkt in hohen Konzentrationen über V1-Rezeptoren in Arterien gefäßverengend. Terlipressin vermindert die portale Hypertension bei gleichzeitiger Reduktion der Durchblutung im Portalgefäßgebiet und Kontraktion der glatten Ösophagusmuskulatur mit konsekutiver Kompression der Ösophagusvarize
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft: absolute Kontraindikation (starke Uteruskontaktionen, Verringerung der Uterusdurchblutung, Missbildungen und Schädigungen des Fetus)
Stillzeit: Nutzen-Risiko-Abwägung