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Succinylcholin (Suxamethoniumchlorid)

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Indikationen in der Notfallmedizin

Narkoseeinleitung beim nicht nüchternen oder aspirationsgefährdeten Patienten (RSI) -

wenn (aus welchem Grund auch immer) nicht auf Rocuroniumbromid zurückgegriffen werden soll.

Wirkstoffgruppe

Muskelrelaxans (einziges depolarisierendes Muskelrelaxans im RD)

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoff oder sonstige Bestandteile
schwere Niereninsuffizienz ( Hyperkaliämie)
24–48 h nach schweren Verbrennungen oder Verletzungen(Polytrauma)
langandauernde Sepsis
Neuromuskuläre Störungen (u.a. Multiple Sklerose, Myasthenia Gravis)
erhöhter intrakranieller Druck
angeborener Cholinesterasemangel
fehlende Möglichkeit zur künstlichen Beatmung

Nebenwirkungen

schwere Herzrhythmusstörungen (Bradykardien bis Asystolie)
Bronchospasmen
anaphylaktischer Schock
Temperaturanstieg (maligne Hyperthermie)
vorübergehende Blutdruckstörungen
Muskelschmerzen
Kinder: Myoglobinämie

Dosierungshinweise

Erwachsene/Kinder: 1–1,5 mg/kg KG i.v 

Wirkungseintritt: 30-60 Sekunden
Wirkdauer: 2-6 Minuten

Praxistipp

Typisch bei der Anwendung ist das kurze Muskelzucken des Patienten beim Wirkeintritt.
Succinylcholin darf aufgrund physikalisch chemischer Inkompatibilitäten nicht in einer Lösung mit anderen Arzneimitteln verabreicht werden.

Rocuroniumbromid ist das wesentlich nebenwirkungsärmere Präparat mit der gleichen Indikation! 
Cave: Lagerung bei Raumtemperatur: 1 Woche haltbar 

Wirkung

Succinylcholin (Suxamethoniumchlorid) ist ein depolarisierendes Muskelrelaxans und ruft eine schlaffe Lähmung der
Skelettmuskulatur durch Blockade der Impulsübertragung an der motorischen Nervenendplatte hervor. Es besetzt anstelle von Acetylcholin die nikotinergen Acetylcholinrezeptoren der motorischen Endplatte, wodurch es eine Depolarisation und initial eine Erregung der Muskelfaser auslöst (initial Agonismus am Rezeptor!). Das freigesetztes ACh trifft auf eine depolarisierte Endplatte und bleibt wirkungslos, da das Muskelrelaxans zu einer länger anhaltenden Muskeldepolarisation (Depolisationsblock) führt. Hier wirkt dann das Succinylcholin antagonistisch. Diese Dauerdepolarisation der Muskelzellen führt zu einer Inaktivierung der Rezeptoren – d. h. die Muskulatur ist nicht mehr erregbar. Es kommt gleichzeitig zur Inaktivierung der Na+-Kanäle und anschießende Muskellähmung solange der Wirkstoff an den Rezeptoren bindet. Erst wenn sich Succinylcholin vom Rezeptor gelöst hat kann wieder eine Membrandepolarisation stattfinden.

Schwangerschaft und Stillzeit

absolute Kontraindikation (Apnoe-Risiko beim Kind)