Heparin
Indikationen in der Notfallmedizin
Thromboembolisches Geschehen (insbesondere akutes Koronarsyndrom, Pulmonalembolie)
Wirkstoffgruppe
Antikoagulans
Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder sonstige Bestandteile
HIT-Anamnese (heparininduzierte Thrombozytopenie Typ 2)
hämorrhagischen Diathesen (z.B. Hämophilie, Thrombozytopenie)
Blutungen im Gastrointestinaltrakt, in der Lunge, der Niere
akute intrakranielle Blutungen (Trauma, SHT)
schwere Erkrankungen von Leber, Pankreas oder Niere
Erkrankungen, bei denen der Verdacht einer Läsion des Gefäßsystems
Nebenwirkungen
erhöhte Blutungsbereitschaft
allergische Reaktion u.a. Exantheme
Bronchospasmus
Blutdruckabfall
Hautnekrosen
Thrombozytopenie mit und ohne Thromben
HIT 1: milde Thrombozytopenie
HIT 2: schwere Antikörpervermittelte Thrombozytopenie (v.a. bei UFH und NMH)
Dosierungshinweise
Erwachsene: initial 5000 I. E.
Kinder >1 Jahr : initial 50-75 I. E./kg KG
i.v.
siehe ACS-Handlungsempfehlung NÖ
Standard sind beim Erwachsenen nach wie vor 5.000 IE, wobei viele Ärzt*innen dazu übergehen, bei älteren Patient*innen nur 4.000 IE zu verabreichen.
Praxistipp
innerklinisch steht mit Protaminsulfat ein Antidot zur Verfügung
Wechselwirkungen mit NSAR und dadurch verstärkte Blutungsgefahr!
Wirkung
Das Heparin wirkt antikoagulatorisch (gerinnungshemmend). Es hemmt nach der Komplexbildung mit Antithrombin III (physiologischer Gerinnungshemmer) die Faktoren XIIa, XIa, Xa, VIIa und IIa (Thrombin) gleichermaßen. Es kommt zur Verstärkung der blutgerinnungshemmenden Wirkung von Antithrombin III. Darüber hinaus kommt es zur Freisetzung von antithrombotischen Substanzen aus der Endothelzelle.
Zusätzlich kommt es zur Aufhebung der Thrombinwirkung und Hemmung der Plättchenaggregation.
Schwangerschaft und Stillzeit
im Notfall keine Einschränkung